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Abhängigkeit: Wie Konsumverhalten auf dein Wohlbefinden wirkt – mit Stefanie Bötsch | HAH #186

Shownotes

Wie wirkt Konsumverhalten auf dein Wohlbefinden? In dieser Folge spreche ich mit der Suchttherapeutin, Autorin & Podcasterin Stefanie Bötsch über Abhängigkeit und Wohlbefinden. Eines wird in diesem Gespräch sehr schnell klar: Es geht weniger um harte Diagnosefaktoren als viel mehr um das subjektive Erleben und die darauf entstehende Bewertung deines Konsumverhaltens. Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Folge.

Alle Infos zu Stefanie findest du hier: https://stefanieboetsch.de/podcast/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen bei Humans Are Happy.

00:00:03: Ich bin Leonhard Gabriel Heigster und heute geht es hier um ein Thema, das auf den ersten Blick gar nicht so viel mit Wohlbefinden zu tun hat, dafür auf den zweiten Blick aber umso mehr.

00:00:16: Es geht heute nämlich um Abhängigkeit und um Sucht und dafür spreche ich mit Stefanie Bösch.

00:00:23: Stephanie Birch ist Suchtherapeutin und Sozialarbeiterin und sie ist auch Autorin und Podcasterin.

00:00:31: Dort spricht sie im Psychoaktiv-Podcast regelmäßig wissenschaftlich fundiert, professionell und vor allem akzeptanzbasiert über Konsum und über Genesungswege.

00:00:42: Ich freue mich, dass du da bist und ich sage herzlich willkommen, Stephanie Birch.

00:00:47: Ich freue mich auch super hier zu sein, Leo.

00:00:49: Und ich glaube, es ist das erste Mal, dass jemand mich als Autorin auch vorgestellt habe.

00:00:53: Das fühlt sich irgendwie schön an.

00:00:56: Ja, geil.

00:00:56: Ja, bist du doch auch.

00:00:58: Ja, Fachbuchautorin, genau.

00:01:01: Er ist ja noch krasser eigentlich.

00:01:03: Also, ich will jetzt gar nicht hier so dich in den Himmel heben, aber ich meine, Fachbuch zu schreiben, das unterstreicht deine Expertise.

00:01:09: Ich freue mich auf das Gespräch.

00:01:11: Ich auch, ich auch.

00:01:14: Aber das heißt, du musst dich selber noch dran gewöhnen, dass das Menschen dich Autore nennen oder dass das genannt wird.

00:01:21: Wann ist dein Buch erschienen?

00:01:22: Im Juni.

00:01:23: Im Juni.

00:01:24: Aber es hat tatsächlich, glaube ich, noch nie jemand erwähnt, so in der Vorstellung.

00:01:27: Ich hatte jetzt auch seit Juni jetzt nicht crazy viele Interviews.

00:01:31: Aber ich merke gerade jetzt, wo du sagst, dass ich jetzt dieses Fachbuch da nicht unbedingt nach vorne behilfe.

00:01:37: Ich sage mir, ich bin Suchttherapeutin und mache ein Podcast.

00:01:40: Ja, ich glaube, es ist auch gar nicht so verkehrt, dass man einzelne Sachen nach vorne stellt, weil sonst wird es ja einfach irgendwann auch schwierig zu greifen.

00:01:47: Aber ich dachte für Menschen, die jetzt gerade zuhören, ist das vielleicht ganz okay, wenn sie ein bisschen Kontext dafür bekommen, mit wem ich hier spreche oder wem sie jetzt heute hier hören.

00:01:56: Von daher, Steffi, lass uns doch einfach mal ins Thema rein.

00:01:59: Ich höre total häufig, auch gerade im Kontext von Wohlbefinden, ja, wir sind alle dopaminsüchtig oder Menschen sagen, ja, ich bin händisüchtig.

00:02:08: Und ich mag ja total gerne dieses Thema wohlbefinden, hier auch von einer sachlichen Perspektive erst mal eingrenzen.

00:02:15: Von daher, lass uns doch mal über dieses Fortsprechen.

00:02:17: Was heißt das eigentlich?

00:02:18: Wann ist jemand süchtig?

00:02:19: Was ist eine Sucht?

00:02:22: Genau, also das Thema Dopaminsüchtig können wir vielleicht gleich nochmal drüber sprechen, weil es ist, glaube ich, nochmal, weil es ja so ein großes Thema ist, beziehungsweise sehr aufgeblasen wird.

00:02:31: Das trifft es, glaube ich, eher.

00:02:32: Lohnt es sich da vielleicht genau, da nochmal genau hinzuschauen.

00:02:37: Aber ab wann ist man süchtig, ist... Bisschen.

00:02:40: eine Frage von welchem ... Blickwinkelmann trauscht.

00:02:43: Also es gibt erstmal eine ganz klare Abhängigkeitsdiagnose.

00:02:47: Also Abhängigkeitserkrankung ist eine psychische Erkrankung.

00:02:51: Alkoholabhängigkeit gehört zu den drei häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland.

00:02:55: Also auch eine sehr weit verbreitete Abhängigkeit.

00:02:59: Und da haben wir im Prinzip sechs klare Kriterien, an denen wir uns festhalten.

00:03:02: Und zwar einmal die Toleranzbildung.

00:03:04: Das heißt, man braucht immer mehr von der Substanz, um das in gleichen Rauschen zu empfinden.

00:03:10: Discraving.

00:03:11: ein sehr starkes Verlangen nach der Substanz, Entzugserscheinungen nach dem Absetzen der Substanz, die können sowohl psychisch als auch physisch sein.

00:03:20: Und dann wird es vielleicht jetzt ein bisschen interessanter, der Konsum trotz schädlicher folgen, also konsumiere ich.

00:03:26: weiter, obwohl ich mich vielleicht schon verletzt habe, streit habe mit anderen Menschen oder sozial mich immer mehr isoliere, dann gibt es so ein bisschen die geminderte Kontrolle von Anfang, Ende und Menge.

00:03:39: Also so ganz klar, vielleicht heute trinke ich nur ein Bier und plötzlich sind es wieder fünf und man findet einfach das Ende nicht.

00:03:46: oder halt auch, dass man vielleicht viel früher konsumiert, als man das möchte und dass man zugunsten des Konsums andere Aktivitäten immer mehr nachlässig.

00:03:56: Das heißt, keine Ahnung, früher habe ich gern Fußball gespielt oder Yoga gemacht und jetzt sitze ich nur noch zu Hause und kiffe und kann mich irgendwie nicht mehr aufraffen.

00:04:04: Also sehr ist sehr plastisch gesprochen.

00:04:08: Das sind jetzt im Prinzip die wichtigen Diagnosekriterien, die ich durchgehen würde, wenn es wirklich um die Erkrankung geht.

00:04:14: Und ich finde es wichtig, die mal so grundlegend zu wissen.

00:04:17: Aber ich finde auch, dass die Frage, bin ich eigentlich schon süchtig oder nicht, häufig Menschen davon abhält, überhaupt in Bewegung zu kommen, weil wir gerade mit dem Konsum und auch gerade, wenn er vielleicht schon ein bisschen in die problematische Richtung geht, wir einfach immer hoffen, dass wir nicht süchtig sind und dann auch nicht unser Verhalten verändern müssen.

00:04:38: Verstehst du, was ich mein?

00:04:41: Ja, ich kann mir was drunter vorstellen, lass uns gerne da gleich mal ein bisschen tiefer noch einsteigen.

00:04:45: Ich würde gerne zu diesen sechs Kriterien, die du jetzt genannt hast, einfach fragen.

00:04:50: Ist erstmal, finde ich, total klasse.

00:04:52: Das kann man ja auch sich selber wie so eine Art Checkliste mal vornehmen und einfach mal gucken, falls man da irgendwo ein Thema vielleicht hat.

00:04:58: Oh ja, trifft hier was zu.

00:04:59: Müssen denn jetzt alle sechs erfüllt sein?

00:05:01: Oder reichen schon, wenn ein, zwei erfüllt sind?

00:05:05: Oder wann ist es eine Sucht?

00:05:06: Weil ich glaube, dass es ist sehr schnell möglich zu sagen, ah nee, hier nicht.

00:05:10: Okay, wenn jetzt nicht alle sechs Dinger zu treffen, dann bin ich nicht süchtig.

00:05:13: Na ja, gar kein Problem.

00:05:14: Wie ist das?

00:05:15: Drei Kriterien brauchst du.

00:05:17: Okay.

00:05:17: Genau.

00:05:19: Was natürlich auch so eine Sache ist, zum Beispiel gibt es eigentlich keinen Entzug ohne Toleranzaufbau.

00:05:25: Das heißt, wenn das eine hast, hast du meistens das andere auch oder in der Regel.

00:05:29: Na okay, aber wenn ich jetzt so etwas wie Toleranzaufbau habe, das kann man ja theoretisch auch mit allem möglichen haben.

00:05:36: Also ich mach mal ein ganz einfaches Beispiel.

00:05:40: Süßigkeiten, Zucker.

00:05:41: Also ich meine, es gibt ja auch Menschen, die sagen, oh, das ist mir viel zu süß.

00:05:45: Wenn... Was weiß ich?

00:05:46: Du hast eine normale Schokolade, weil Leute nur neunzig prozentigen Kakao als Schokolade essen.

00:05:53: Den ist alles mögliche zu süß.

00:05:54: Dann haben ja Menschen, die quasi normale Schokolade essen, nen Toleranzaufbau.

00:05:58: Die haben aber ja nicht automatisch nen Entzugserscheinung, oder?

00:06:00: Oder wie ist es?

00:06:02: Oder würdest du sagen, das ist Gewöhnung?

00:06:03: Oder

00:06:04: ich

00:06:05: versuch's einfach mal so ein bisschen einzugrenzen.

00:06:07: Genau, Zucker ist... Von der Substanz her fällt gar nicht in diese klassische Abhängigkeitsdiagnose rein.

00:06:13: Das würde in... Oh Gott, wie heißt das die Diagnose?

00:06:16: Also das geht in Essensproblematiken rein.

00:06:19: Da habe ich gerade den korrekten Namen der Diagnose nicht parat.

00:06:22: Da muss man ein bisschen aufpassen, weil Zucker wird gerne so in den Drogentopf einfach mit reingeworfen, aber rein von der Definition oder... Es gibt auch verschiedene Definitionen von Drogen.

00:06:34: Und da passt Zucker eigentlich nicht richtig rein und muss einfach nochmal anders behandelt werden.

00:06:38: Da würden wir ein sehr großes Thema jetzt mit aufmachen.

00:06:41: Genau.

00:06:41: Und auch die Verhaltenssüchte.

00:06:43: Also zum Beispiel, wenn man sagt, okay, beim Handy oder sowas, dass man da eine Toleranz aufbaut.

00:06:48: Auch das ist nicht so ganz darauf übertragbar.

00:06:51: Also diese Kriterien sind sehr stark auf Substanzen gemünzt, also auf Alkohol, Cannabis, Amphetamin, was auch immer.

00:06:59: Okay.

00:06:59: Nee, alles klar.

00:07:00: Macht ja, also ich glaube, dafür, man muss, ich mag das immer, eine Antwort im Kontext des Absenders sehen.

00:07:06: Und wenn jetzt diese sechs Fragen, wer ist der Absender dieser sechs Fragen?

00:07:10: Natürlich waren das dann wahrscheinlich Menschen, die sich genau auch über Substanzen und Sucht über Substanzen Gedanken gemacht haben und nicht über Handysucht und Schokolade.

00:07:18: Also von daher macht es auch total Sinn, da zu unterscheiden.

00:07:22: Okay.

00:07:23: Aber dann, dann verstehe ich das, wir haben diese sechs Kriterien und können die als Blaupause nehmen.

00:07:29: Und jetzt hast du ja gerade was Interessantes gesagt, nämlich Menschen schauen, ah okay, ich muss mein Verhalten gar nicht ändern.

00:07:36: Erklär das nochmal, was meintest du damit?

00:07:39: Genau, also gerade bei Alkohol, ich finde das ist ein Thema, das wir ganz groß bei Alkohol haben, weil viele Menschen tatsächlich problematisch trinken.

00:07:48: By the way, nun mal so als kleine Orientierung, die... Es gibt neue Richtlinien, wann ein Alkoholkonsum als riskant oder weniger riskant gilt.

00:07:59: Und wir hatten vielleicht immer so die WHO-Kriterien im Kopf.

00:08:02: Das waren ganz lange sozusagen für Frauen zwei kleine Bier pro Tag und zwei alkoholfreie Tage in der Woche.

00:08:10: Und für Männer zwei große Bier pro Tag und zwei alkoholfreie Tage pro Woche.

00:08:16: Das hat damals als Risikoarm gezählt.

00:08:20: Und jetzt sind wir dabei, dass pro Woche für alle mehr als sechs kleine Bier als risikoreich gilt, also die höchste Stufe.

00:08:29: Das heißt, wir sind extremst runtergegangen mit der Empfehlung, wie viel Alkohol als Risikoarm oder Risikoreich gilt.

00:08:39: Und gerade, und ich sage das deswegen, weil gerade... wir in einem Land leben, in dem Alkoholkonsum extrem gepusht wird, extrem normalisiert wird und sehr viele Leute in einem riskanten Bereich konsumieren.

00:08:52: Und genau in diesem Kontext unserer Gesellschaft hängen sich Menschen sehr stark an der Frage auf, ist es schon Sucht, ja oder nein?

00:09:02: Und wenn sie da oft die Antwort nein kommen, dann ist sozusagen der Schluss daraus, ja okay, dann kann ich ja so weiter trinken wie bisher, so schlimm ist es ja noch nicht.

00:09:11: Und deswegen tue ich mir auch immer so ein bisschen schwer damit, mich nur so, wenn wir über Konsum und Sucht reden, mich nur auf diese Diagnose zu spezialisieren oder zu konzentrieren, weil Sucht ist eigentlich ein Kontinuum.

00:09:26: oder lasst es Konsumproblematiken, es ist ein Kontinuum und es ist an sich scheiß.

00:09:31: egal, ob du aktuell die Kriterien für eine Diagnose erfüllst oder nicht, wenn du dich unwohl fühlst mit deinem Konsum.

00:09:40: dann mach dich auf dem Weg, dass du dich wohler damit fühlst.

00:09:43: Und dafür braucht es nicht irgendeine Klippe oder irgendein Cut-off-Wert, wo es dann sozusagen in diese klare Diagnostik reinfällt.

00:09:51: Diagnosen sind wirklich nur zweitrangig.

00:09:54: Wichtig ist, dass es mir persönlich gut geht.

00:09:57: Und da kann Alkoholkonsum oder Konsume allgemein einfach eine große Rolle spielen, wie es mir geht.

00:10:02: Und dementsprechend sollte man sich daran nicht aufhängen, sondern wirklich auf sich selbst achten.

00:10:08: Ja, da kann ich mich total gut zu verbinden.

00:10:12: Ich mag diesen Satz oder auch diesen Ansatz.

00:10:14: Der wichtigste Parameter ist ja immer erstmal dein Gefühl, weil gerade wenn es um auch psychologische, psychische Themen geht, dann ist ja einfach mein Erleben der wichtige Parameter.

00:10:25: so, wie es mir jetzt geht oder ob ich Hilfe brauche, weil wir können ja beide exakt das gleiche Leben führen und die gleichen Sachen machen und ich fühle mich dabei total blöd und dir geht es total gut, dann geht es ja gar nicht um das... ich sage mal konkret beobachtbare Verhalten, sondern eben um das Subjektive erleben.

00:10:41: und wenn ich da ein Störgefühl irgendwo habe, dann darf ich hinschauen, egal ob es um Substanzen oder um Konsum geht oder um Verhaltensweisen oder um Beziehungen oder was auch immer.

00:10:50: Absolut.

00:10:51: Und ich meine, man wird immer jemanden finden, der mehr konsumiert, als man selbst.

00:10:55: Also das kriegt man nämlich auch so, naja, ich trink ja nur zwei Gläsern Wein.

00:10:59: Keine Ahnung, Person X, Y trinkt eine Flasche Wein pro Abend.

00:11:02: Das ist doch egal, ne?

00:11:03: Also, du bist nicht die andere Person.

00:11:05: Und wenn es dir mit zwei Gläsern Wein oder vielleicht schon mit einem Glas Wein am Abend nicht gut geht, dann zählt das.

00:11:11: Also, die geht es ja auch nicht besser bloß, weil die andere Person eine Flasche Wein trinkt.

00:11:15: Aber X, Y macht das auch, genau.

00:11:18: Aber es ist... Das bringt nicht viel.

00:11:21: Es ist ja auch im Kern so eine Art, so ein What-About-Tism-Argument.

00:11:24: Aber dort ist es so und so.

00:11:26: Es

00:11:26: zeigt ja auch sehr die ambivalente Gefühle, die wir eigentlich gegenüber den Konsum haben.

00:11:31: Weil ich glaube, auf der einen Seite natürlich genießen wir es oder haben sozusagen genießen die Wirkung oder diese kurzfristige Wirkung von den unterschiedlichen Drogen.

00:11:39: Und es ist total toll.

00:11:41: Aber man hat ja trotzdem auch noch immer eine Seite oder sehr häufig eine Seite, wo man merkt, so ganz ideal ist es vielleicht nicht, wenn es irgendwie zu regelmäßig.

00:11:49: ist oder vielleicht punktuell zu viel und auf der einen Seite will man es irgendwie nicht aufgeben, was irgendwie total verständlich ist, aber auf der anderen Seite weiß man auch, das ist vielleicht nicht ideal und um sich dann irgendwie ja daraus zu wieseln oder vielleicht noch nicht in die Veränderung zu gehen, sind natürlich so Vergleiche, häufig sehr stabilisierende Faktoren und sagt ja okay, wenn es andere härter machen, muss ich mich nicht verändern, super.

00:12:11: Ich finde es interessant, weil Da haben wir einen ganz, ganz spannenden Punkt, mit dem, ja, das ist jetzt nicht ideal.

00:12:18: Ich glaube, das ist bei vielen Menschen so.

00:12:19: Ich kenne das auch in Ansätzen von mir selber.

00:12:21: Wenn man ein sehr, sag ich jetzt mal, idealisiertes Selbstbild hat oder auch einen hohen Anspruch an sich selber hat, dann ist es sehr schnell der Fall, dass du sagst, ja, das ist aber nicht ideal.

00:12:33: Und es kann jetzt auch sein, dass du nach sechzehn Uhr einen Kaffee trinkst, weil du dir denkst, es ist aber nicht ideal.

00:12:38: Dann kann ich heute Abend nicht so gut schlafen.

00:12:41: Vielleicht hast du aber auch ein Bedürfnis nach, ich habe einfach Lust auf, was ist das, was du suchst in dem Konsum?

00:12:47: Vielleicht loslassen, vielleicht gibt der dir Konsum Entspannung und du hast ja auch, es ist ja total berechtigt, dieses Gefühl, ob jetzt der Weg und die Strategie in dem Moment so nachhaltig ist, muss man dann diskutieren, aber ich finde so dieses Ding, ich weiß, es ist nicht ideal, da würde ich... Dann immer hinterfragen, aus welcher Perspektive ist das nicht ideal?

00:13:07: Weil du morgen verkatert bist und deine Präsentation verkackst.

00:13:11: Ja, okay, das ist wirklich ein bisschen blöd.

00:13:12: Aber wenn du jetzt nur dein idealisiertes Selbstbild, dem mal einen Nachmittag nicht entsprichst, aber eigentlich keine großen Konsequenzen hast, dann darf man auch vielleicht manchmal lernen, mit sich selber weich zu sein.

00:13:25: Da würde ich zu verschiedenen Perspektiven einladen.

00:13:28: Ich weiß nicht, ob du es jetzt ganz anders siehst, aber sag mal gerne.

00:13:31: Nee, gar nicht.

00:13:32: Aber wo ich gerade auch hängen geblieben ist, ist so, weil du meintest sozusagen, man sucht ja auch irgendetwas im Konsum oder man hat, man konsumiert ja nicht ohne Grund, man möchte in Spannung.

00:13:42: Und da fand ich ein Bild, was tatsächlich schon vor Jahren in einem Buch heißt es Optimisten, Leben länger von Seligmann.

00:13:52: Das ist super bekannt, aber ich weiß nicht, ob der Buchtitel so heiß.

00:13:58: Es steht hinter mir.

00:13:58: Der Glücksfaktor.

00:14:00: Der Glücksfaktor.

00:14:00: Sehr schön.

00:14:02: Genau.

00:14:03: Und der hat das mal eigentlich sehr schön geschrieben.

00:14:06: Der meinte sozusagen, dass es so Wege gibt, die vielleicht... Abkürzungen sind und Wege, die sozusagen so ein bisschen länger brauchen.

00:14:15: Und häufig ist sozusagen die Abkürzung zu einem Ziel eher so für die kurz... Also die sind... die sorgen dafür, dass das Ziel nicht so langfristig gehalten wird.

00:14:25: Zum Beispiel, klar, kann ich ein Glas Wein trinken zur Entspannung.

00:14:29: Das ist die Wirkung der Droge, dass man sich dann irgendwie im richtigen Setting da gut entspannen kann.

00:14:34: Ist ein Dauner.

00:14:35: Das ist eher so eine Abkürzung.

00:14:36: Das ist auch okay, diese Abkürzung manchmal zu laufen.

00:14:39: Aber Alkohol wird nicht die Entspannung... auf Ewigkeiten aufrechterhalten können, weil eigentlich Alkohol auf Dauer eher viel mehr Stress erzeugt.

00:14:50: Also der Schlaf wird schlechter etc.

00:14:53: Und deswegen macht es halt Sinn, häufig den längeren Weg zu gehen, zum Beispiel Yoga machen, keine Ahnung mit Freunden telefonieren, was malen, auch vielleicht mal Netflix gucken.

00:15:03: Obwohl Netflix gucken und vielleicht auch schon fast wieder als Abkürzung sehen kann.

00:15:08: Aber dass man sich das halt einfach so ein bisschen klar macht, dass es halt durchaus okay ist ab und zu mal Abkürzungen zu nehmen und mal schneller an sein Ziel zu kommen.

00:15:17: Vielleicht auch ein bisschen mit dem Wissen, dass es dann nicht extrem gut erreicht ist, aber es ging halt schneller.

00:15:23: Aber sich halt auch klar sein, dass diese Abkürzung für die Dauer einfach nichts ist und dass man eben einen guten Mix braucht.

00:15:30: Ja, total, das ist total lustig.

00:15:32: Wir steigen da jetzt gerade auch in einen Bereich ein, den ich so noch gar nicht für dieses Gespräch gerade gedacht hatte.

00:15:38: Aber ich finde es total wertvoll.

00:15:41: Ich muss da denken an einen Satz von Gabor Marté, den ich total spannend fand.

00:15:45: Das ist ein ganz bekannter Traumatherapeut und der hat das mal gesagt, if you look at an addict, you have to see what the addiction gives him.

00:15:55: Was suchst du in der Strategie?

00:15:58: Also wir reden jetzt gerade darüber, ja, hier gibt es eine Abkürzung und ja, hier gibt es einen längeren Weg.

00:16:03: Das ist total sinnvoll, sich darüber bewusst zu sein.

00:16:05: Ich finde es aber auch wahnsinnig sinnvoll, sich darüber bewusst zu sein, was ist eigentlich das Ziel des Weges, was ich gerade suche?

00:16:11: Also, Dami hat das auch mal so lustig in einem Podcast hier gesagt, wer niemand hat, das Bedürfnis nach einem Bier.

00:16:17: Du hast das Bedürfnis nach Entspannung, du hast das Bedürfnis nach Loslassen oder was auch immer.

00:16:22: Und du hast halt irgendwie gelernt, das Bier ist halt ein kurzer Weg dahin.

00:16:26: Aber was kann dir noch Entspannung geben?

00:16:28: Und ich glaube, sich selber diese Frage zu stellen, unabhängig davon, wie lang ist der Weg, es erstmal zu wissen, was ist das, was ich da eigentlich suche?

00:16:37: Absolut.

00:16:37: Und das ist auch so... Eine Übung, die ich eigentlich immer sehr gerne rausgebe, wenn es darum geht, seinen eigenen Konsum zu reflektieren, ist wirklich mal zu gucken, okay, wann konsumiere ich wie und wie kann konsumiere ich, aber vor allem warum konsumiere ich, um wirklich die Ziele zu sammeln.

00:16:54: Was bringt mir mein Konsum?

00:16:56: Also Spaß, Entspannung.

00:16:59: Interessante Erfahrungen, Grenzen, Ausweiten, was auch immer, gibt ja viele Gründe, um zu konsumieren und sich dann im zweiten Schritt zu fragen, was mache ich alles nüchtern, um auf die gleichen Ziele zu geraten?

00:17:10: Also was mache ich, um zu entspannen?

00:17:12: Was mache ich, um Spaß zu haben?

00:17:14: Und damit merke ich sehr schnell, wenn ich zum Beispiel nur mit Alkohol Spaß haben kann, weil, keine Ahnung, ich arbeite irgendwie ganze Woche und am Wochenende feiere ich nur und konsumiere ganz viel, dann merkt man schon, dass der Konsum.

00:17:32: Ich freue mich sehr, dass du dir diese Podcast-Folge bis hierhin anhörst und daher kommt hier ein kleines Dankeschön für dich, denn ab Jetzt verschenke ich den dreiteiligen Videokurs zurück zu dir kostenlos als Miniserie Freihaus.

00:17:50: Der Videokurs hilft dir dabei, dass du in kurzer Zeit und mit einfachen Methoden einen positiveren Blick auf dich und auf dein Leben gewinst.

00:18:01: Dafür gibt es im ersten Teil des Videokurses eine angeleitete innere Inventur.

00:18:07: Im zweiten Teil findest du dann deine Stärken und Ressourcen und im dritten Teil geht es um dich und um deine Selbstversorge im Alltag.

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00:18:46: Die Anmeldung zum Newsletter findest du auf meiner Website humansarehappy.org oder natürlich über dem Link in den Show Notes.

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00:19:49: Und jetzt wünsche ich dir wieder viel Spaß bei dieser Folge.

00:19:54: weil sozusagen der Lebensbereich Spaß komplett vom Konsum abhängig ist.

00:20:00: Und damit will ich noch gar nicht sagen, dass man eine Abhängigkeitserkrankung hat.

00:20:03: Aber klar, wenn du ohne Alkohol keinen Spaß hast, hast du ein ziemliches Problem, weil Spaß ist ein wichtiger Teil des Lebens.

00:20:10: Und dann sollte man sich schnell auf den Weg machen, um zu gucken, was macht man denn auch nüchtern Spaß und diesen Teil stärken.

00:20:16: Das heißt, man kann sich sozusagen für ein ganz klares Ziel, sich auf den Weg machen zu gucken.

00:20:22: Die Macht des Konsum ein bisschen aus dem Leben rauszunehmen und die nüchternen Aspekte zu stärken.

00:20:28: Ja, finde ich einen schönen Punkt.

00:20:30: Ich würde gerne jetzt noch einmal zu der ganz am Anfang gestellten Ausgangsfrage zurückkommen.

00:20:35: Was heißt eigentlich Sucht, habe ich dich gefragt?

00:20:37: Oder wann ist jemand süchtig?

00:20:38: Dann hatten wir diese sechs Parameter und dann hast du ja vorgeschlagen, aber auch das Ganze als ein Continuum oder als ein Spektrum zu sehen.

00:20:46: Und es gibt nun mal jetzt eben diesen Katalog, der sagt, hier sind sechs harte Kriterien.

00:20:51: Und wenn du dreimal einen Tick in der Box hast, dann spricht man von der Sucht.

00:20:54: Gleichzeitig ist es ja einfach ein Continuum, auf dem ich mich bewegen kann.

00:21:00: Und jetzt, ich sage mal, von, es geht mir super gut auf der einen Seite.

00:21:04: Ich fühle mich wahnsinnig, ich fühle mich wahnsinnig gut zu.

00:21:07: Es geht mir schlecht und das macht sich dann eben bemerkbar anhand von sowas wie ich.

00:21:14: Es leiden andere Lebensbereiche und so weiter.

00:21:16: Das heißt aber, wenn ich dich eigentlich auf der Meta-Ebene richtig verstanden habe, dann hast du gesagt, hey Leo, es macht eigentlich gar nicht so viel Sinn, über Sucht zu reden per Definition, sondern es macht eigentlich Sinn, sich anzuschauen, wie geht es mir mit meinem eigenen Verhalten und Konsumverhalten und geht es mir gut.

00:21:32: Und das sollte der wichtige Parameter sein, der eben hier in den sechs Punkten nicht aufgelistet ist.

00:21:37: Also das ist so diese Quintessenz, die ich daraus gerade mitnehme.

00:21:40: Absolut, das ist auch so eine Frage der Arbeitshaltung.

00:21:44: Ich weiß nicht, ob dir der Begriff Pathogenese und Salatogenese was sagt.

00:21:48: Mit Sicherheit.

00:21:49: Sehr schön.

00:21:50: Natürlich.

00:21:50: Genau, ich würde es trotzdem nochmal ganz kurz reingehen.

00:21:54: Man kann es gar nicht machen, eine sehr schnelle und abgekürzte.

00:21:57: Version und zwar die Pathogenese beschäftigt sich damit, was macht mich krank und die Salutogenese beschäftigt sich damit, was macht mich gesund.

00:22:05: Und allgemein setzt die Salutogenese auch schon daran an, dass man allgemein Gesundheit als Kontinuum versteht.

00:22:13: Und das ist zum Beispiel schon immer auch die Grundlage meiner Arbeitshaltung gewesen, sei es in meiner suchttherapeutischen Praxis oder auch allgemein, wie ich zum Beispiel Sucht und Konsum kommentiere oder mein Podcast analysiere zu sagen.

00:22:27: Wir sind A auf dem Kontinuum und salutogenetisch versuche ich mich immer auf den Punkt gehen, Gesundheit zu bewegen.

00:22:34: Und das ist ganz wichtig, weil viele denken ja auch immer sofort, man muss komplett abstinent werden, wenn man ein Problem hat mit Konsum.

00:22:42: Und für viele ist das ein viel zu großer Schritt und auch nicht immer nötig.

00:22:47: Und ich frage mich halt immer, wenn ich einen Klienten habe oder sowas.

00:22:50: Es war meine Frage, okay, was wäre denn der erste Schritt Richtung Gesundheit?

00:22:53: Und das kann ja ganz vieles sein.

00:22:56: Es kann auch sein, dass ich mich vielleicht ein bisschen emotional stabilisiere, obwohl ich noch konsumiere, aber an denen kann ich gerade nicht ran.

00:23:04: Das finde ich so wertvoll, weil es einfach viel mehr Flexibilität gibt und man trotzdem auch das Gefühl bekommt, okay, ich mache mich auf dem Weg gegen Gesundheit und dieser Weg kann so individuell sein, wie die Menschen auch einfach individuell sind.

00:23:17: Ja, absolut.

00:23:18: Ich finde das wahnsinnig lustig, weil wenn du gerade sagst, ja, man kann, also ich unterstütze das auch, Gesundheit als Kontinuum anzusehen und jemand sagt, ja, was könnte jetzt der erste Schritt Richtung Gesundheit sein?

00:23:31: Dann würde ich sofort zurück fragen, was ist für dich denn Gesundheit?

00:23:34: weil wenn Gesundheit nicht ein festgelegt definierter Punkt ist, sondern eben auf einem Spektrum stattfinden kann, dann ist ja die Frage, was heißt das in dem Moment für dich?

00:23:42: Also was ist das, was du in Gesundheit suchst?

00:23:44: Könnte ich genauso fragen, wie was ist das, was du in deinem Konsum suchst?

00:23:48: Aber mal ganz kurz, mir hängt das jetzt seit ein, zwei Minuten im Kopf.

00:23:52: Differenzierst du zwischen Abhängigkeit und Sucht?

00:23:55: Also können wir diese Begriffe synonym verwenden oder gibt es dann einen Unterschied?

00:23:59: Also ich verwende es die Synonym und komme damit relativ schnell, wenn es irgendwie so auch um Wissenschaftskommunikation geht oder in Diskussionen geht mit Leuten, die sich mit dem Thema nicht beschäftigen, so ein bisschen in Teufels Küche, weil viele halt Sucht so krass breit.

00:24:15: benutzen, ne?

00:24:15: Wir hatten jetzt schon von Zuckersucht, wo ich denke so, oh nein, Zuckersucht, das kann ich nicht, also das kann ich zwar nicht komplett unkommentiert lassen, aber es ist ein ganz anderes komplexes Thema und alles wird sozusagen in diesen Suchttopf gehauen.

00:24:27: und das ist finde ich, das ist halt was, was sehr sozusagen im normalen, also im nicht wissenschaftlichen Diskurs stattfindet und ist extremst ungenau.

00:24:37: und das ist, das empfinde ich häufig als Problem, weil Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung Auch die kann unterschiedlich schwer sein.

00:24:47: Das sind eben Menschen mit einer starken psychischen Erkrankung.

00:24:50: Und dann zu sagen, oh, ich habe heute schon wieder nicht irgendwie auf mein ein Stück Schokolade verzichten können.

00:24:55: Ich bin ja so süchtig.

00:24:57: Ist ja irgendwie dann auch gegenüber der Erkrankung.

00:25:00: Das ist halt so dieses, dieses Erkrankheitssprech, den wir uns immer mehr angewöhnen.

00:25:04: Triggern ist eigentlich ein ganz klarer Begriff aus der Traumatherapie.

00:25:09: Aber alles triggert uns, ne?

00:25:12: Dieses große so, heute bin ich ADHS-Sick, heute bin ich depressiv, heute bin ich süchtig.

00:25:16: Das ist halt dieser Krankheitssprech, den wir uns extremst angewöhnen.

00:25:20: Und der ist natürlich quatsch, wenn man sagt, okay, ich nehme jetzt das, was du sagst, ernst und schau mal an, was wir wissenschaftlich dazu sagen können, dann ist das natürlich quatsch, einfach quatsch.

00:25:31: Deswegen ist es so ein bisschen schwierig.

00:25:33: Wenn ich von Suchtspreche, spreche tatsächlich eher um die Abhängigkeitserkrankungen.

00:25:39: Aber das machen sehr viele, nicht so.

00:25:41: Okay, aber deswegen freue ich mich auch, dass wir heute hier sprechen und dass du dir die Zeit hier nimmst, weil das bringt ein bisschen Trendschärfe rein und das mag ich.

00:25:49: Das heißt, wenn du von Sucht sprichst, dann sind bei dir drei Tick in the Boxes bei diesen sechs Kriterien, über die wir am Anfang geredet haben.

00:25:57: Ja, oder halt auch wirklich die ernsthaftige Beschäftigung, ob ich etwas nicht loslassen kann, da bin ich auch noch dabei.

00:26:03: Also wenn jemand sagt, ich bin handysüchtig oder vielleicht sogar zu mir kommt und sagt, ich bin handysüchtig, möchte daran arbeiten und wer dann merkt, die Bildschirmzeit ist auch bei sechs bis sieben Stunden und die Person hat da einen Leidensdruck.

00:26:16: Social Media sucht es aktuell.

00:26:18: Auch Medienabhängigkeit ist diagnostizierbar, aber wir bauen ja gerade erst Diagnosekriterien mit den ganzen Verhaltenssüchten nach.

00:26:25: Die ECTC ist ja auch schon... paar Jahre alt.

00:26:27: Dementsprechende, es gibt ja auch Erkrankungen in verschiedenen Aspekten, aber so in der Alltagssprache benutze ich zum Beispiel gar nicht, benutze auch Trigger nicht und ich bin auch nicht depressiv, wenn ich schlecht drauf bin.

00:26:40: Ja, ich finde das auch sehr wichtig, da eine gewisse... Ja präzise Präzision in seinen Worten zu wählen ist vieles einfacher.

00:26:50: Dann lass uns doch mal ein neues Wort mit reinnehmen.

00:26:52: Ich finde mich das Wort Laster auch ganz interessant an der Stelle.

00:26:55: Denn ich könnte für mich also ich sage mal was ich jetzt so damit verbinde oder wie ich das meine.

00:27:01: Wir können dieses Beispiel nehmen mit jemanden trinkt abends ein Bier.

00:27:06: So ja das ist jetzt vielleicht noch keine Sucht.

00:27:09: So und ich weiß mir tut das nicht gut.

00:27:12: Ich

00:27:13: kann das aber irgendwie genießen und entspannen dabei auch und mag das auch.

00:27:18: So ganz moralisch gut heiße ich das nicht.

00:27:21: Aber irgendwie mache ich es dann trotzdem.

00:27:23: So, dann würde ich sagen, das ist dann halt ein Laster.

00:27:26: So wie, was weiß ich, dieses, was du gerade gesagt hast, ja mein eines Stück Schokolade, ich kann da nicht darauf verzichten, so kein Plan, ob das schon ein Laster ist, aber wenn du es halt als Laster empfindest, okay, dann ist es eben, also ich würde sagen, wir lassen uns wieder ein neues Continuum aufmachen.

00:27:41: Wir haben hier Verhaltensweisen und ein Verhalten ist langfristig, schädlich und destruktiv und einfach und das andere Ende des Spektrums ist... positiv und mir geht es sehr gut.

00:27:51: das heißt ich kann jetzt auf diesem einen spektrum mich irgendwie verhalten.

00:27:55: wenn ich das langfristig tue dann tut mir das eher nicht so gut.

00:27:58: Jetzt beispielsweise Bier trinken am Abend würde mit Sicherheit dazutun.

00:28:02: Aber dem schreibe ich irgendwie so eine Art Wert zu.

00:28:05: Das heißt, dieses eigentlich destruktive Verhalten bekommt psychologisch gesehen eine Art Wertschöpfung.

00:28:10: oder beziehungsweise ich schreibe dem Wert zu und dann entsteht so eine Art psychologische Wertschöpfung.

00:28:16: Und dann kann ich zwar auf der einen Seite sage ich mal ein Laster haben.

00:28:19: Aber ich kann das dann auch total annehmen, weil ich sage, ja, das ist jetzt vielleicht jetzt nicht so ein super konstruktives Verhalten, aber irgendwie ziehe ich da viel draus.

00:28:27: Und so finde ich es eigentlich auch total hilfreich beispielsweise für sich selber mit Verhalten umzugehen, was man selber jetzt auch nicht ganz gut heißt.

00:28:36: Das kann auch sein, einfach mal fünf Folgen Netflix abends zu gucken, obwohl man weiß, eigentlich sollte ich schlafen.

00:28:42: Das muss ja nicht immer irgendwelche Substanzen sein.

00:28:45: Wie schaust du darauf?

00:28:45: Also ich finde einfach das Wort Laster da nochmal irgendwie total interessant, weil das macht es dann irgendwie einfacher im Sinne von, ja, es ist vielleicht jetzt Verhalten, was ein bisschen destruktiv ist, langfristig gesehen, aber irgendwie gibt es mir auch was und ich mach das bewusst und kann damit leben.

00:28:59: So viele Leute sagen ja auch, ja meine Gott, Zigarettenrauchen ist mein Laster.

00:29:04: Ich weiß nicht, also ich benutze das Wort Laster nicht, versuche allgemein, Wörter vielleicht auch so ein bisschen zu vermeiden, die... Gerade bei Konsum finde ich das immer so ein bisschen schwierig, weil wir immer auch so ein bisschen Worte oder Konzepte suchen, die das auch so ein bisschen bagatellisieren.

00:29:22: Und gleichzeitig, und das ist mir ganz wichtig, hier zu sagen, ich bin... überhaupt nicht der Meinung, dass wir alle nüchtern leben müssen.

00:29:28: So, ist völlig okay, wenn jemand konsumiert, es darf jeder so entscheiden, wie er Bock hat.

00:29:32: Und ich habe überhaupt keinen so Missionierungstrang.

00:29:35: Ich habe ein Podcast übertrogen.

00:29:38: Mein Ziel ist eigentlich immer, dass Menschen informierte Entscheidungen treffen können.

00:29:42: Und es ist auch völlig okay, was du sagst, so sagen, abzuwägen.

00:29:45: Also ganz logisch klar ist ein Bier pro Abend und nicht auf Dauer nicht so die perfekte Idee.

00:29:53: Aber Man darf sich auch dazu entscheiden, das trotzdem zu machen.

00:29:59: Werbung.

00:30:02: Werbung Ende.

00:30:03: Ja, ich meine jetzt nicht ein Bier pro Abend, sondern ein Bier mal am Abend.

00:30:07: Ach so, ja.

00:30:09: Und dann ist halt auch die Frage, weil Lasta ist ja schon auch eher negativ konnotiert, ob man das überhaupt so negativ konnotieren muss.

00:30:16: Stimmt, kann

00:30:17: man auch

00:30:17: anders machen.

00:30:17: Also ich will es voll gerne zur Diskussion stellen.

00:30:21: Das sagen wir mal so, ich trink ab und zu ein Bier am Abend oder vielleicht auch mal zwei, weil ich das gern mag, weil ich es gesellig finde und es beherrscht mein Leben nicht so bei Not.

00:30:30: Also es ist ja irrsinnig zu denken, dass... Also auch bei Drogen ist das so klar, weil ich meine, wie viele ungesunde Sachen macht man irgendwie über einen ganzen Tag, sei es irgendwie Schokoladeessen, sei es in einer fucking Großstadt zu leben, wo ich die ganze Zeit so viel Abgase einatme, obwohl ich auch viel günstiger auf dem Land leben könnte.

00:30:51: Sei es, ne, sei es, ich war krank, ich hab... Ich habe drei Tage nur Fernsehe geguckt, ich hatte so Kopfschmerzen, meine Güte.

00:30:59: Aber so ist halt auch irgendwo das Leben und nicht alle unsere Entscheidungen sind rational und gesundheitsfördernd.

00:31:05: Und das Gleiche gilt für Konsum.

00:31:07: Und wenn man das sozusagen informiert macht, also weiß okay, darauf lasse ich mich ein.

00:31:12: Ich, wie du schon gesagt hast, die positiven Sachen überwiegen für mich gerade wie die Negativen und ich blende es halt einfach aus, dass ich damit jetzt mit meinem Körper, dass ich jetzt kein Smoothie getrunken habe, so in etwa.

00:31:26: Und dann tue ich mir sogar auch schwer, das Laster zu nennen, weil ist es dann Laster.

00:31:30: Weil für mich ist Laster vielleicht irgendwas, was durchaus häufiger und regelmäßiger und vielleicht mich wirklich auch.

00:31:37: Für mich bedeutet Laster eigentlich was, was mir schon zu Last fällt.

00:31:41: Ein Bier ab und zu muss mir ja nicht zu Last fallen.

00:31:44: Ja, stimmt.

00:31:44: Ja, eigentlich finde das interessant.

00:31:46: Ich habe da jetzt auch gar nicht so die Haltung jetzt dazu im Sinne von, nee, dann ist es auf jeden Fall ein Laster.

00:31:51: Ich habe einfach nur versucht irgendwie dieses Wort.

00:31:53: einzuwerfen, um zu schauen, okay, kann man das vielleicht irgendwo verwenden, wenn man jetzt noch nicht sagen will, ja, ich bin hier abhängig oder hey, ich habe eine Sucht, ne, aber es ist irgendwie Verhalten, was ich selber nicht ganz gut heiße und was mir irgendwie auch nicht unbedingt gut tut, was ich aber trotzdem manchmal mache und da irgendwie was daraus ziehe.

00:32:11: und dann könnte man sagen, ja okay, es ist halt ein Laster, so.

00:32:15: Ja, aber ich glaube, weil ich ja am Anfang auch gesagt habe, ich versuche irgendwie... keine bagatellisierenden Worte zu treffen.

00:32:22: Und gerade meinte ich ja, Laster hat eigentlich so eine negative Kondolation.

00:32:26: Aber ich weiß nicht, wie es dir geht.

00:32:27: Aber wenn ich sage, das ist mein Laster, dann habe ich im Prinzip mit der Veränderung schon abgeschlossen.

00:32:32: Also, jetzt hat ganz auf mich persönlich gesprochen.

00:32:34: Daher, glaube ich, kommt zu meinen Empfinden der Bagatellisierung.

00:32:37: Wenn ich sage, keine Schokolade ist mein Laster, weil ich halt irgendwie keine Ahnung, keine Schokolade nicht komplett essen kann, dann habe ich das Verhalten für mich akzeptiert und steh nicht mehr, also bin ich mehr so interessiert an der Veränderung, weil ich es auch nicht veränderungswert genug finde.

00:32:54: Ist doch fein, wenn jemand sagt, er will das nicht verändern.

00:32:57: Voll.

00:32:58: Aber ich glaube, dass es grundlegend wichtig ist, gerade bei psychoaktiven Substanzen und auch gerade das, was die mit unserem Körper macht, nie einfach komplett damit abzuschließen, sondern sich wirklich regelmäßig zu fragen, geht's mir mit meinem Konsum noch gut?

00:33:13: Ja, ich bin voll bei dir bei psychoaktiven Substanzen, aber jetzt bei Schokolade finde ich darf vertragen, das ist mein Laster.

00:33:21: Also da muss man differenzieren.

00:33:26: Deswegen, glaube ich, tue ich mir deswegen schlecht schwer mit dem Punkt LASTER, aber das ist dann, glaube ich, auch das persönliche Interpretation, wenn ich sage, wenn ich sage, es ist ein LASTER, dann ist es irgendwie für mich akzeptiert.

00:33:36: Und man sollte nicht mit der Reflexion auffahren, wenn es um psychiaktive Substanzen geht.

00:33:41: Also kennst du das?

00:33:42: Wenn man sagt, wenn du fragst, ob du ein Problem hast, Dann hast du schon ein Problem und dann denke ich mir, du solltest dich, man sollte sich regelmäßig fragen.

00:33:49: Man sollte sich wirklich regelmäßig fragen und nicht so tun, als wäre das schon blöd, sich darüber zu fragen, wie der Konsum ist.

00:33:56: Ja, das ist total, das ist wahnsinnig lustig.

00:33:59: Ich merke gerade, wir schauen nämlich aus verschiedenen Perspektiven darauf, weil ich glaube, du hast da natürlich viel diese psychoaktive Brille und sagst, es geht um Substanzen, die psychoaktiv sind, die mich verändern.

00:34:09: Und ich schaue gerade so ein bisschen, also ich denke dann irgendwie, ja bei Schokolade kann man das sagen, aber ich bin voll bei dir in dem Moment, wo es um Drogen geht oder was heißt Drogen, aber wo es um psychoaktive Substanzen geht, wie Alkohol, wie THC oder was weiß ich für... Spaßmacher oder Appa und Dauner es da sonst so noch gibt, da nochmal genauer hinzuschauen,

00:34:35: ist

00:34:35: alleine schon deswegen wichtig, weil ja der Effekt, den solche Substanzen haben, viel stärker ist, als wenn ich jetzt ein Stück Schokolade esse oder mal eine halbe Stunde in mein Handy schaue.

00:34:46: Total, total.

00:34:47: Und das ist eben der Punkt, und deswegen sollte man da definitiv in der Reflexion bleiben.

00:34:51: Und gleichzeitig stimme ich dir auch zu... dass man auf gar keinen Fall zu hart zu sich sein sollte, gerade wenn man es dann mehr auf auf so Alltagssachen wie Handy oder Netflix oder sonst was schaut.

00:35:02: Man muss sich nicht für jede Stunde, die man mal mehr auf Netflix geschaut hat, komplett negativ durchpeitschen.

00:35:08: Manchmal braucht man es vielleicht einfach.

00:35:11: Ich glaube auch, das ist total in Ordnung und man darf auch mal ein Bier trinken, genau so.

00:35:16: Voll.

00:35:18: Oder ein Joint rauchen oder was auch immer man möchte.

00:35:20: Mach, mach, wenn zu selber... dich dabei gut und wohl fühlst und irgendwie in den Spiegel schaust und sagst, ja, mir geht's gut.

00:35:27: Und mein Leben leidet nicht darunter unter einer ehrlichen Bewertung.

00:35:31: Dann ist es ja total, total gut.

00:35:35: Aber wie ist das denn?

00:35:36: Also du bist ja Suchttherapeutin und es kommen jetzt auch Menschen zu dir, die natürlich jetzt nicht auf so einer öffentlichen Bühne Lust haben, solche Themen zu besprechen.

00:35:43: Aber vielleicht kannst du trotzdem aus deiner Erfahrung mal sagen, was sind das denn?

00:35:48: für Themen dann, was Menschen in diesem Kontext schon, auch gerade natürlich so in Bezug auf mein Wohlbefinden beschäftigt.

00:35:57: Hast du da mehr mit Menschen zu tun, die sagen, oh mein Gott, ich trink zweimal abends pro Woche ein Bier und ich finde, das geht gar nicht.

00:36:05: Oder sind Menschen mit denen du zusammenarbeitest eher dann so unterwegs?

00:36:10: Ich trink jeden Abend zehn Bier, ich habe ein Problem.

00:36:14: Das kommt total auf den Kontext an.

00:36:16: Ich bin jetzt schon auch acht Jahre arbeitig im Prinzip im Suchtbereich.

00:36:21: Und als ich noch in der städtischen Drogenberatung gearbeitet habe, da war die Bandbreite an Fällen, die ich hatte, extrem groß.

00:36:30: Also wirklich von Menschen mit einer wirklich sehr, sehr schweren Alkoholabhängigkeit mit sehr schweren Symptomen, also wo es zum Teil auf eine Flasche Wodka pro Tag rausging, manchmal sogar zwei.

00:36:42: Da merkt man ganz krass, das ist einer der Hauptprobleme, tatsächlich physische Probleme, die jetzt erstmal akut beschäftigen, also Leberzerose oder allgemein einfach dieser extreme Abbau, den Alkohol macht.

00:36:55: Also ich habe Menschen mit schwerer... Alkoholabhängigkeit innerhalb von einem Jahr so extremst auch Altern sehen.

00:37:02: Das werde ich glaube ich niemals vergessen.

00:37:03: Das ist etwas, was einen sehr bedrückt, weil eben diese Substanz auch einfach sehr physisch angreift.

00:37:09: Natürlich hat man auch die ganzen psychischen Aspekte, dass die Menschen isoliert sind, alleine sind.

00:37:14: Also in den schweren Abhängigkeitserkrankungen, wenn wir jetzt bei dem Spektrum bleiben, das ist einfach eine Erkrankung, die... alles angreift, also sowohl den Körper als auch das Sozial als auch die Psyche.

00:37:26: und das hatte ich auf jeden Fall in der Drogenberatung viel auch, wo es dann auch darum ging sozusagen weiterführende Hilfen zu suchen.

00:37:34: und die Klienten, die ich begleitet habe auch ambulant und jetzt auch wieder begleitet, ich habe jetzt eine Online-Praxis, die sind vom Problembereich nicht ganz so schwer, weil sonst wäre auch Online-Begleitung nicht irgendwie ausreichend dafür.

00:37:48: und da ist es häufig tatsächlich so, dass Ein Aspekt ist, dass vielleicht der Konsum jetzt nicht extrem hoch ist, aber man trotzdem nicht auf dem Level reduzieren kann, mit dem man sich wohlfühlt.

00:38:01: Und ich glaube, das ist auch so ein bisschen unterschätzt, weil gerade auch Substanzen, die vielleicht den Körper nicht so stark angreifen, wie zum Beispiel Cannabis, wenn man es nicht mit Tabak raucht oder auch Alkohol in geringen Mengen.

00:38:17: Also Alkohol ist... immer einen Angriff auf den Körper.

00:38:20: Aber ich meine jetzt eher einen Konsum, der sich noch nicht so anfühlt, als würde der ARK auf einen eingreifen.

00:38:27: Aber man hat trotzdem immer wieder nicht so gute Gefühle beim Konsum aus den unterschiedlichsten Gründen.

00:38:32: Zum Beispiel, weil man halt merkt, okay, ich trinke halt dreimal die Woche ein Feierabendbier.

00:38:36: Damit kann man lange fahren.

00:38:38: Aber es kann trotzdem sein, dass das einen bedrückt, weil man vielleicht schon nach einem Bier dann wirklich auch nichts mehr anderes macht.

00:38:44: Dann sitzt man vor dem Fernseher, trinkt sein Bier.

00:38:46: Und dann sind schon mal drei Abende die Wochenende im Prinzip vom Alkohol eingeleitet.

00:38:51: Und man kann nicht mehr das machen, was man möchte.

00:38:53: Das ist jetzt so als sehr individuell gesehen.

00:38:55: Das ist bei jedem anders.

00:38:57: Und das kann einen bedrücken.

00:38:58: Und deswegen sage ich, es ist egal, ob du jetzt damit, kann ich keine Abhängigkeitserkrankung stellen.

00:39:03: Diese drei Bier in der Woche und auch sozusagen diese Symptomatik, das hat erst mal nichts mit der Abhängigkeitserkrankung zu tun.

00:39:10: Aber es hat vielleicht damit zu tun, dass man sich unwohler fühlt, dass man eigentlich seine, dass man seinen Haushalt nicht mehr macht, weil man halt dann durch das eine Bier fauler wird an dem Abend.

00:39:21: Und solche Fälle habe ich, wo der Konsum, wo man sagen würde, für so einen Konsum muss man doch nicht in die Beratung.

00:39:26: Aber ich habe diese Fälle, weil die Menschen sich deswegen unwohl fühlen, weil sie nicht zufrieden mit sich sind, weil sie merken, ihre Lebensqualität leidet und weil sie irgendwie auch nicht wissen, wo sie hingehen kommen im Problem, weil sie ein bisschen so fühlen.

00:39:39: wegen dem Konsum brauche ich doch jetzt keine Hilfe.

00:39:41: Also deswegen, die Range ist extrem groß und ich freue mich für jeden, der irgendwie auch schon mit so einer ersten Schieflage, mit so einem ersten Unwohlgefühl das ernst nimmt.

00:39:53: und merkt, ich kann das nicht ändern.

00:39:55: Also das ist ja auch das Gefühl, was total schwierig für Menschen ist, zu sagen, okay, ich würde jetzt halt eigentlich gerne diese drei Bier in der Woche nicht trinken.

00:40:03: Aber irgendwie kann ich es nicht, weil ich diese Abkürzung zur Entspannung, ich kriege das unter der Woche nicht hin.

00:40:11: Und diese Unflexibilität im Verhalten, das ist was, was ja auch zu extrem hohem Umwohlsein fühlt.

00:40:18: Wenn man sagt, eigentlich würde ich es anders machen, aber ich mache trotzdem das Gleiche.

00:40:23: Und ich glaube so, das ist glaube ich genau diese Diskrepanzenwunsch nach einem anderen Konsum, aber die Schwierigkeit das auch umzusetzen und das kann wirklich ganz unterschiedlich sein.

00:40:35: Ja, total.

00:40:36: Also was für mich sich einfach immer mehr dabei raus schält ist, ich hätte dich eigentlich so fragen wollen, okay, wie wirkt sich Abhängigkeit aufs Wohlbefinden aus?

00:40:46: und wenn ich dir so zuhör, dann finde ich, kommt immer stärker heraus.

00:40:51: Eigentlich auch wir am Anfang des Gesprächs schon es geht gar nicht so sehr jetzt um Abhängigkeit und hast du jetzt hier per Diagnose eine Abhängigkeit?

00:40:59: sondern es geht einfach darum.

00:41:01: Wie wirkt sich dein Konsumverhalten auf deinen Wohlbefinden aus.

00:41:05: so und da sind ja und da sind wir da sind wir eigentlich auch dann wieder an einem Punkt.

00:41:11: Den wir den wir ja auch schon vorhin hatten dass man einfach schaut okay so was ist das was ich eigentlich da gerade suche?

00:41:17: so und.

00:41:18: Wie geht's mir damit?

00:41:20: Also was ist das, was ich suche und welchen Weg nehme ich jetzt?

00:41:22: Und dann natürlich auch so die eigene Bewertung.

00:41:24: Oh Mann, eigentlich würde ich gerne, was weiß ich, in den Abend die Woche rausgehen und mit meinen Freunden Squash spielen.

00:41:31: Aber ich schaff's nicht, weil ich sitze zu Hause und trink ein Bier oder was auch immer.

00:41:37: Absolut oder rauchen Joint, also gerade auch so bei Cannabis der Feierabend Joint.

00:41:41: Man kann auf vielen Punkten diskutieren, dass das vom Schadenspotenzial das erst mal überschaubar ist.

00:41:47: Aber wenn der mich halt in der Art und Weise hemmt, dass ich nicht mehr das machen kann, was mir früher Spaß gemacht hat, dann kann das schon auch... ein Problem werden.

00:41:58: Ich fand das ganz interessant, das habe ich mir irgendwo in einem Interview von einem Betroffenen gehört.

00:42:03: Und er meinte zum Beispiel, für ihn war Cannabis die schlimmste Abhängigkeit, weil er war Kokainabhängig und am Phänomienabhängig und und und.

00:42:14: Und für ihn war klar, das ist völlig an eine Grenze gestoßen, das muss ich aufhören.

00:42:19: Und er hat gemeint, er hat dann noch zehn Jahre weiter Cannabis geraucht und auch nicht in so einem massiven Level.

00:42:25: Und er meinte, na ja, Das Problem war halt, das hat mich daran gehindert, meine Wünsche und Träume zu erfüllen.

00:42:32: Und weil es aber nicht schlimm genug war, um aufzuhören oder den Konsum radikal zu reduzieren, weil man halt immer so fest halt von, naja, die andere Sucht war ja so viel schlimmer, da konnte ich ja sehr viel weniger machen.

00:42:46: Dass man das einfach nicht unterschätzen darf, dass gerade Konsum und gerade regelmäßiger wöchentlicher Konsum dazu führen kann, dass ich nicht mehr das realisieren kann, was mir wirklich wichtig ist und gerne mache.

00:42:58: und nicht, weil ich sturzbesoffen in der Ecke hänge, sondern weil vielleicht die ein, zwei Bier am Abend dafür sorgen, dass ich mein Hobbys nicht nachgehe.

00:43:08: Ich musste gerade an diesen Spruch denken.

00:43:09: Ich weiß nicht, ob er jetzt so hundert Prozent passt.

00:43:11: Vielleicht kennst du den.

00:43:12: Du hast zu wenig zum Sterben, aber zu viel zum Leben.

00:43:15: Und das könnte man so ja auch ummünzen auf, ja, meinen Konsumverhalten oder meine Sucht.

00:43:21: Kein Plan auf seine Sucht ist, aber ich sage mal so, mein Konsumverhalten ist jetzt halt noch nicht so schädlich für mich, als dass ich es unbedingt ändern muss.

00:43:30: Aber es ist halt schlimm genug oder es hat Auswirkungen genug, als dass es... Ja, sich einfach stark auf meinen, meinen Wohlbefinden und meinen Erleben auswirkt, eben im Sinne von ich hänge dann abends nur auf dem Sofa und bin halt sehr lethargisch, anstatt vielleicht doch nochmal rauszugehen, anstatt doch nochmal irgendwie was zu lesen oder was auch immer.

00:43:54: Das können ja ganz einfache Beispiele sein.

00:43:56: und die sorgen aber natürlich dann dafür so, okay, wie zufrieden bin ich mit mir selber, also mit welcher Selbstachtung Rauch ich jetzt hier eigentlich diesen Joint?

00:44:07: oder trinke ich hier jetzt eigentlich dieses Bier oder gehe ich dann denn heute Abend schlafen und stehe ich dann morgen auf.

00:44:12: Also ich finde es auch immer wahnsinnig wertvoll, sich diesen Rattenschwanz bewusst zu machen von kleinen Entscheidungen.

00:44:19: Weil wenn ich heute Abend früh ins Bett gehe und in einer guten Qualität ins Bett gehe, dann ist das nicht irgendwie... Man könnte von außen auch sagen, nicht so spektakulärer Abend.

00:44:30: Das wird aber ein richtig toller Tag morgen, weil ich einfach ausgeruht und fit bin.

00:44:35: Und das alles so miteinander zusammenzusehen, finde ich an der Stelle immer super hilfreich.

00:44:40: Absolut.

00:44:41: Und deswegen sage ich ja immer diese große, die Sucht in den Mittelpunkt zurück.

00:44:48: Quatsch, ich sage immer die meisten Probleme.

00:44:51: Die Probleme, die die Großteil der Menschen spürt, passieren alle weit vor dieser Diagnose.

00:44:58: Und es würden viel weniger Menschen Abhängigkeitserkrankungen entwickeln, wenn wir anfangen würden, diese Schieflagen auch für uns ernst zu nehmen.

00:45:13: Was gäbe es denn da für Möglichkeiten, wenn ich jetzt mal so überlege, okay, wir haben jetzt, du hast ja vorhin gesagt, ja, die Schwelle von irgendwie sechs Bier pro Woche wurde auf zwei Bier pro Woche oder so reduziert, wenn ich dich jetzt, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

00:45:26: Nee, von zehn großen Bier auf sechs kleine Bier.

00:45:33: Also bei Männer hatten zehn große Bier Frauen hatten.

00:45:37: Das ist voll viel.

00:45:38: Wir sind fünf Liter Bier.

00:45:41: Egal.

00:45:42: Aber könnte man dann nicht auch sagen, wir brauchen eigentlich auch ein viel sensibleres Wort als Sucht und Abhängigkeit.

00:45:48: Das sind immer so harte Wort.

00:45:50: Das sind ja auch häufig tabuisierte Themen, über die man nicht redet.

00:45:52: Das verbinde ich dann vielleicht jetzt ganz Stereotypen mit dem Junkie am Hauptbahnhof.

00:45:57: Und ja, das bin ich ja nicht und so weiter.

00:45:59: Oder das ist er ja nicht und sie ja nicht.

00:46:02: Aber dass wir eigentlich eine Sensibilität bräuchten für.

00:46:06: Ja, welche Auswirkungen hat eigentlich mein Verhalten und mein Konsumverhalten auf meinen Wohlbefinden oder auf mein Leben?

00:46:11: Und da finde ich, haben wir also Sucht und Abhängigkeit, das sind so Worte, die sind ganz stark und viele stellen sich schnell was drunter vor, aber das gibt es eigentlich nicht so in diesem weicheren Bereich und eigentlich müsste man da doch irgendwie die Sensibilität dann noch viel mehr erhöhen, oder?

00:46:27: Also das ist ja wahrscheinlich, wofür du auch ganz viel kämpfst.

00:46:31: Also es ist ja einmal so, dass Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen leider sehr stark stigmatisiert werden.

00:46:36: Du hast es jetzt gerade schön gesagt.

00:46:39: Man versucht sich von den Menschen abzugrenzen, die süchtigen.

00:46:42: Das sind diejenigen, die obdachlos sind, die keine Ahnung, die nur betrunken sind, die gefährlich sind, die unzuverlässig sind.

00:46:51: Und aus vielen Jahren.

00:46:53: Berufserfahrung in der Sucht kann ich sagen.

00:46:55: Sucht ist eine Erkrankung, die betrifft alle verschiedenen Schichten, wenn man so möchte, verschiedene Finanzstarke.

00:47:03: Das ist verschiedene Bildungsgrade.

00:47:06: Es ist scheißegal.

00:47:07: Sucht ist eine Erkrankung, die sich sehr durchzieht und die am häufigsten auch eher so in der leichten und mittleren Form vorkommt und da wirklich auch viele Menschen betrifft.

00:47:19: Einmal auch diese Stigmatisierung aufzubrechen, ist etwas, was gerade sehr stark gemacht wird.

00:47:24: Ich war letzte Woche auf dem Recovery.

00:47:26: Ich kann das Wort nicht so gut aufregen.

00:47:27: Recovery Walk.

00:47:29: Da ging es darum, in Leipzig dafür zu demonstrieren, dass es okay ist, nüchtern zu sein, dass es was Schönes ist, nüchtern zu sein und dass sucht jeden betreffen kann und dass das nicht okay ist, die Menschen sozusagen so extremst abzuwerten.

00:47:47: Und das ist auf jeden Fall erstmal ein Problem, diese starke Stigmatisierung von der Erkrankung.

00:47:53: Aber wenn es jetzt gerade darum geht, Konsumverhalten irgendwie einzuladen ist, mehr zu reflektieren, da gilt es für uns als Gesamtgesellschaft vor allem bei Alkohol einen neuen Weg einzuschlagen.

00:48:09: Also wir haben bei allen Substanzen unterschiedliche Probleme, warum irgendwie man nicht gut darüber sprechen kann oder sein Konsumverhalten reflektieren kann.

00:48:18: Bei Alkohol haben wir etwas, was sich ja eine gestörte Konsumgesellschaft nennt.

00:48:22: Das heißt, beim Alkohol wirst du ja extremst angefeuert zu saufen.

00:48:26: Das heißt, es ist extremst normalisiert und es ist sehr absurd, weil im Prinzip sind die gleichen Menschen, die immer sagen, ja, und du kannst noch mehr trinken und was auch immer, die, die dann total irritiert sind, warum vielleicht ein Mensch dann abhängig wird und eine Erkrankung entwickelt.

00:48:43: Und dann ist man plötzlich, fällt man bei uns in der Gesellschaft von, ah ja, das ist der Coole, der so viel saufen kann, von, oh Gott, der hat eine Abhängigkeitserkrankung, ne?

00:48:51: Das ist dann und mit einer Ausgrenzung häufig eben, weil man versucht, sein eigenes Trinkmuster aus so ein bisschen schön zu maskieren, was der Schade ist.

00:49:02: Und hier gilt es erstmal grundlegend, wirklich gesellschaftlichen neuen Weg mit Alkohol einzuschlagen.

00:49:07: Das heißt eine bessere Regulierung staatlich.

00:49:11: Also Sachen zu sagen, okay, muss es denn sein, dass man ab der Sechzehn schon trinken darf.

00:49:16: Man kann es solch auch einfach teurer machen, oder?

00:49:19: Also es ist auch so günstig wie in keinem anderen Land hier.

00:49:22: Genau.

00:49:22: Also Steuern haben wir seit Jahren nicht erhöht, was Alkohol angeht.

00:49:26: Und bei Zigaretten machen wir es ja schon, ne?

00:49:29: Also wir haben es ja geschafft, bei Zigaretten einen neuen Weg einzugehen.

00:49:33: Sie sind deutlich teurer geworden.

00:49:36: Ist eine Nichtraucherschutz.

00:49:38: Ist gut ausgebaut worden.

00:49:40: Ich komme aus Bayern, da haben wir ein extremes Guten Nichtraucherschutz.

00:49:42: Bayern kann nicht viel was Drogenpolitik angeht, aber Nichtraucherschutz ist wirklich top.

00:49:46: Da darfst du nicht mal im Bierzelt rauchen, was ich echt beeindruckend finde, dass Bayern das durchgesetzt hat, weil das war auch für viele vielleicht nicht die populärste Entscheidung damals.

00:49:55: Ich finde sie eine sehr gute Entscheidung.

00:49:57: Aber wer redet eigentlich über den Nicht-Drinkerschutz?

00:50:00: Keiner.

00:50:01: Und auch der passive Schaden von Alkohol, also was Menschen unter Alkohol konsum andere beeinflussen, ist extremst hoch.

00:50:11: Darüber redet aber keiner.

00:50:12: Warum sind Volksfeste plötzlich saufest?

00:50:14: Es sind nur Säufer des Volk.

00:50:16: So, das wird einfach nicht hinterfragt in unserer Gesellschaft.

00:50:20: Wir sind ein extremst alkoholzentrierte Gesellschaft und das sorgt eben auch dafür, dass viele Menschen ein Problem entwickeln mit dem Alkoholkonsum und damit auch wieder Schwierigkeiten haben, das frühzeitig zu reflektieren, weil entweder sie im Umfeld sind, wo eh viel getrunken wird, wo man mit einer extremen Normalisierung und Bagatellisierung mit Alkohol zu tun hat.

00:50:39: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Leute sagen, zehn Bier, das trinke ich halt an einem Abend.

00:50:45: Oder an zwei.

00:50:46: Das ist das, was ich jedes Wochenende trinke.

00:50:48: So, das ist das, was im Prinzip.

00:50:50: damals hat das als Risikoabend gezählt.

00:50:52: Jetzt haben wir es endlich geändert.

00:50:54: Jetzt ist es sozusagen die höchste Stufe des riskanten Konsums.

00:50:57: Wenn du sechs kleine Bier in der Woche trinkst, ich kann dir aber auch vorstellen, dass es heute Zuhörer gibt, die sagen, Scheiße.

00:51:03: Das finde ich nicht viel.

00:51:05: Was macht das denn mit mir, dass ich es nicht viel finde?

00:51:06: Und dann fängt man an zu sagen, was sind das für komische Grenzwerte, die sind total unrealistisch.

00:51:12: Und das liegt eben maßgeblich daran, dass wir in einer Alkoholgesellschaft sind, die das massiv normalisieren und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass manche Leute eben in Umfeldern sind, die sagen, sechs kleine Bier ist nix.

00:51:26: Das sind ja, wenn man es so möchte, drei halbe, null fünfer Bier.

00:51:30: Also, mein klein meine ich null, drei drei.

00:51:32: Ich komme aus Bayern, da gibt es schon mal gar nicht wirklich.

00:51:38: Es ist so,

00:51:39: es ist

00:51:40: so.

00:51:41: Es wird ein bisschen besser, aber es ist schon so, dass wenn du sagst, ein kleines Bier kriegst du null fünf.

00:51:48: Ein großes Bier ist ein Liter.

00:51:51: Da hast du so ein Liter Bier vor dir, das ist so absurd, gerade ist ja Oktoberfest, das ist einfach eine Absurdität, was da abgeht.

00:51:59: Genau, und bei Cannabis haben wir gerade auch so ein bisschen der Punkt, dass sich da so zwei extreme Lager gebildet haben, diese Pro-Legalisierung.

00:52:08: Ich bin übrigens auch für eine Legalisierung, weil ich glaube, dass wir nur so schaffen, überhaupt Regulierungen zu etablieren.

00:52:14: Genau, aber wir haben diese Pro-Legalisierung, die auch so ein bisschen manchmal in die Richtung neigen, auch Cannabis extrem zu baggertilisieren.

00:52:21: Und als Gegenbewegung gibt es natürlich dann die, die es extrem schlecht reden.

00:52:25: Aber es gibt keine einfache Antwort für komplexe Fragen und die Wahrheit liegt immer in einer flexiblen Mitte.

00:52:33: Und immer, wenn sich so zwei harte Lagerbilden, was wir auch bei Alkohol haben, kann man sich ziemlich sicher sein, dass irgendwo die Wahrheit entspannt in der Mitte liegt.

00:52:39: Ich finde das ganz witzig, wenn wir da jetzt so drauf schauen auf dieses Thema mit Lager, ich erlebe das häufig, dass Leute, die stark Alkohol befürworten oder sagen wir mal bagatellisieren dann sagen so aber THC und Cannabis ist ganz ganz schrecklich und scheiße.

00:52:56: Andersrum aber auch.

00:52:59: Das ist aber auch was, was man bei psychoaktiven Substanzen die ganze Zeit sieht.

00:53:03: Die Leute, die viel Alkohol trinken, sagen ja wenigstens nämlich keine illegalen Drogen.

00:53:07: Wo ich mir denke viele illegale Drogen sind deutlich weniger schädlich wie

00:53:10: Alkohol.

00:53:11: Würde Alkohol heute entwickelt werden, das wäre so hardcore verboten.

00:53:16: Würde ich gar nicht sagen, weil keine der Drogens sind.

00:53:19: Wir haben keine Drogenpolitik, die nur ansatzweise auf einer Gesundheitspolitik basiert.

00:53:24: Unsere Drogenpolitik wurde extremst von den USA rübergeschwemmt und hat unfassbar viele rassistische Narrative um Menschen auszugrenzen.

00:53:34: Also eine gesundheitsorientierte Entscheidung wurde meiner Meinung nach der Drogenpolitik noch kaum bis wenig getroffen.

00:53:42: Es ist ein Irrglaube zu denken, zu sagen.

00:53:44: die gefährlichsten Drogen wurden illegalisiert, das stimmt einfach nicht.

00:53:47: Die Geschichte der Drogenprohibition ist deutlich komplexer und weirder und sehr irritierend.

00:53:55: Das ist ja spannend, da hätte ich total Lust mit dir noch mal tiefer einzusteigen, aber wahrscheinlich reicht dafür heute nicht mehr die Zeit, aber das finde ich wahnsinnig spannend.

00:54:06: Ich habe da einfach auch noch keine Erfahrungen, aber ich finde es wahnsinnig spannend an dem Thema.

00:54:13: Sich mal langsam, naja, okay.

00:54:15: Vielleicht ein kleiner Einwohner zu wir Deutschen, wir wollten immer.

00:54:17: Also wir haben Ewigkeiten gebraucht, um die Opium-Abkommen wirklich zu ratifizieren, weil wir hatten ja eine Monopolstellung auf die ganzen Opiate mit unserer extrem starken Pharmafirma und die wollten wir natürlich nicht durch Prohibition irgendwie boykottieren.

00:54:31: Und deswegen war, wir haben zwar die Opium-Abkommen immer unterschrieben, aber haben dann so mal vier, fünf Jahre ins Land ziehen lassen, um das irgendwie zu ratifizieren, weil wir einfach top im Business waren, das wollten wir halt nicht verlieren.

00:54:46: Okay, okay.

00:54:47: Die Dinge werden komplex.

00:54:49: Es ist also nicht nur irgendwie rassistisch, sondern auch finanziell motiviert.

00:54:54: Voll.

00:54:55: Oh Gott.

00:54:56: Ja, ich mein Leo, ich habe über hundertzwanzig Folgen schon bei Psychoaktiv zu Drogen, Konsum und Sucht gemacht und bin immer nur nicht fertig.

00:55:04: Leute fragen mich immer, ob ich irgendwie ein Ende sehe.

00:55:07: Voll nicht.

00:55:08: Es ist so ein komplexes Thema und man kann das ja immer wirklich nur an der Oberfläche ankratzen in so einem Gespräch.

00:55:14: Das ist übrigens auch ein sehr, sehr guter Podcast.

00:55:16: Also ich höre da ab und zu selber auch rein.

00:55:18: Jetzt sprichst du ihn gerade an.

00:55:19: Das hätte ich sowieso später noch gemacht, aber an der Stelle wirklich von Herzen.

00:55:23: Empfehlung verlinke ich natürlich gerne auch alles in den Shownotes, aber.

00:55:27: Psychoaktiv von zwanzig Folgen, da sprichst du ganz, ganz viel über verschiedene Themen.

00:55:30: Und ich mag eben vor allem auch diesen akzeptanzbasierten Ansatz, den du da drin eben hast, dass man sagt, nicht alles klar, du bist süchtig, das ist voll schlecht.

00:55:39: Dann könnte die Folge jetzt auch schon vorbei sein, sondern zu schauen, was ist denn das eigentlich und was ist das, was du da suchst und so weiter.

00:55:44: Und da hast du natürlich viel Erfahrung, also psychoaktiv in jedem Fall auschecken und.

00:55:52: jetzt frage ich mich aber was machen wir also?

00:55:54: wie wie wie können wir dieses thema was wir jetzt aufgemacht haben so vielleicht Zumindest mal für den Moment schließen.

00:56:02: Ich kenne das auch, muss ich vielleicht eine Sache noch sagen.

00:56:06: Ich werde auch häufig gefragt sehen, meinst du nicht, dass dir irgendwann mal die Themen ausgehen oder die Gesprächspartner sagen, nee, das Thema Wohlbefinden und Glück kannst du auch aus allen möglichen Perspektiven beleuchten.

00:56:16: Ich meine, es hat mich jetzt auch irgendwie knapp hundert achtzig Folgen gebraucht, bis ich mal auf das Thema Abhängigkeit und Sucht gekommen bin und das wir jetzt hier sprechen.

00:56:23: Aber von daher, da ist so viel drin möglich.

00:56:27: Und das macht auch den Spaß.

00:56:29: Ich such trotzdem so ein bisschen mit Blick auf die Zeit nach so einer Art Quintessenz.

00:56:35: Was ich auf jeden Fall hier schon total rausgezogen habe, ist, dass es eigentlich gar nicht so viel Sinn macht, sich auf Worte wie Sucht oder Abhängigkeit einzuschießen und zu schauen, oh, wie macht jetzt deine Abhängigkeit, was mit deinem Wohlbefinden und deinem Glück, sondern eigentlich zu schauen, hey.

00:56:51: Was hast du eigentlich insgesamt für Verhaltensmuster, für Konsumverhalten?

00:56:55: und dass man dann vielleicht schaut, okay, ist das Stück Schokolade hier psychoaktiv oder nicht?

00:57:01: Schokolade ist es nicht, aber wenn es eben um Alkohol oder Gras geht, was eigentlich mal jetzt so Volksdrogen ja eher sind oder Zigaretten, so dann dann da vielleicht, wobei Zigaretten sind nicht psychoaktiv, ne?

00:57:12: Doch, doch, ist eine Stimulanz.

00:57:13: Ja, okay.

00:57:14: Nikotin

00:57:15: ist eine Stimulanz.

00:57:16: Okay, ja gut.

00:57:16: Also, dass man da auf jeden Fall mal ein bisschen genauer hinschaut, siehst du, wie wenig Ahnung ich habe.

00:57:20: Gut, dass du hier bist.

00:57:21: Er

00:57:23: hat ein Buch über Drogen geschrieben.

00:57:27: Ja, das ist gut.

00:57:28: Das ist ein wichtiges Thema.

00:57:30: Ja, also, aber... Quintessenz, es geht eigentlich um, wie wirkt mein Konsumverhalten eigentlich auf meinen Wohlbefinden?

00:57:36: Und da ist nicht wichtig, ob ich irgendwelche Kriterien erfülle, die Menschen von außen festgelegt haben, um zu sagen, wenn ich süchtig oder nicht, sondern wie geht es mir mal ganz ehrlich mit meinem Konsumverhalten?

00:57:49: Absolut.

00:57:50: Und wenn dann die Antwort ist, nicht so gut, dass man dann sagt, okay, und dann kümmere ich mich drum und ich nehme das ernst und fange nicht an, das zu bagatilisieren mit... Aber andere trinken mehr, andere machen mehr.

00:58:03: Man selbst ist das Parameter.

00:58:05: Man selbst ist das Kriterium, wenn man so möchte.

00:58:07: Wenn es mir nicht so gut geht mit meinem Konsum, ist es egal, ob andere mehr konsumieren.

00:58:13: Es geht darum, dass man selbst ein schönes Leben hat, in dem man sich wohlfühlt.

00:58:17: Und da kann Konsum halt einfach manchmal eine negative Auswirkung drauf haben.

00:58:22: Muss nicht, kann aber.

00:58:24: Was sind dann, was würdest du dann sagen, sind so die ersten Anlaufstellen oder die ersten Möglichkeiten, das mal für sich selber durch zu checken?

00:58:31: Ich meine, ich glaube, ich kann mir vorstellen, es hat ja auch eine Hemmschwelle, bevor ich jetzt sage, okay, ich schau mal woher reiche Steffi, hol mir einen Termin in der Online-Praxis.

00:58:42: Da muss man dann auch schon sehr committed sein.

00:58:44: Was sind dann vielleicht auch niedrigschwelligere Möglichkeiten, da mal ehrlich mit sich einzuchecken?

00:58:50: Es gibt auch staatlich Digi-Sucht heißt das.

00:58:54: Und das ist auch eine Online-Beratung.

00:58:58: Das ist im Prinzip die Drogenberatung, haben sie jetzt komplett online gemacht.

00:59:02: Das heißt, du kannst da komplett anonym, auch erst mal nur per Chat da einen ersten Kontakt machen und einfach mal drüber sprechen.

00:59:11: Und das Schöne ist auch... wenn man das eine Postleitzahl eingibt, also die wird das schon abgefragt, kann man, wenn man möchte, geht es häufig, dass man sagt, okay, ich merke, ich möchte vielleicht doch face-to-face dann von der online Beratung in die reale Beratung wechseln.

00:59:27: Also das ist vielleicht so als erste Anlaufstelle gar nicht mal so schlecht.

00:59:30: auch, weil man halt einfach anonym bleiben kann und es eben Menschen sind, die sich mit Konsum auskennen und es kostenlos und anonym ist, genau.

00:59:38: Finde ich einfach eine gute Anlaufstelle.

00:59:40: Cool, das ist doch richtig was Handfestes.

00:59:44: Pass mal auf, ich habe mir überlegt und da, das ist in diesem Gespräch jetzt tatsächlich das erste Mal.

00:59:49: Normalerweise stelle ich Menschen hier immer am Ende zwei Fragen, zwei kurze.

00:59:53: Ich möchte jetzt aber dir nochmal eine dritte Frage stellen und wichtig für alle, die jetzt zuhören, ich nehme mir vor, dass auch in zukünftigen Gesprächen weiterhin zu tun, also quasi eine kleine neue Kategorie zu eröffnen.

01:00:07: Wichtig, ich strahle meine Gespräche nicht in der reinen Folge aus, wie ich sie aufzeichne.

01:00:12: Das heißt, kann auch sein, dass ich glaube, nächste Woche, dass ich nämlich mit Sebastian Herbst, aber das ist schon aufgezeichnet.

01:00:17: Das heißt, da konnte ich es noch nicht machen.

01:00:19: Aber deswegen sage ich das jetzt nur in die Höhrenden.

01:00:22: Aber Steffi, an dich mal.

01:00:23: Was sind denn so deine fünf, wenn einfach nur außer Intuition, fünf Hacks oder kurze Tipps so für Wohlbefinden im Alltag?

01:00:31: Was hilft dir persönlich?

01:00:33: Es muss auch gar nicht jetzt auf alle Menschen anwendbar sein, sondern was hilft dir?

01:00:36: So was sind so fünf Sachen, die du für dich machst, dass es dir am Alltag gut geht?

01:00:43: Na, nicht wirklich eine Werbung, dafür aber viel mehr.

01:00:46: ein kleiner Hinweis.

01:00:47: Was ich vorhin nämlich nicht gesagt habe, ist im Humans Are Happy Newsletter.

01:00:52: Bekommst du neben dem erwähnten Videokurs zurück zu dir und dem zwölfseitigen PDF wirksame Wegefälle in hohes Wohlbefinden auch.

01:01:01: einmal im Monat.

01:01:02: Die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Gespräche.

01:01:05: Das heißt, wenn du dieses Gespräch bis hierhin hörst und wenn dir das auch bis hierhin gefällt, dann musst du überhaupt gar nichts mitschreiben.

01:01:13: Ich schick dir nämlich automatisch einmal im Monat, wie gesagt, die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Gespräche.

01:01:19: Und falls du jetzt gerade zugehört hast, dann weißt du, dass ich Steffi eben gefragt habe, hey, sag mal, was sind denn für dich so die wichtigsten Tricks und Hacks für mehr Wohlbefinden im Alltag?

01:01:28: Diese coole neue Kategorie frage ich ab jetzt alle neuen Gäste.

01:01:34: Und auch einmal im Monat werde ich dann gesammelt diese wichtigsten Tipps über humans are happy Newsletter versenden.

01:01:41: Falls du das alles nicht verpassen möchtest, dann drücke jetzt einmal auf Pause und melde dich super gerne.

01:01:49: und kostenlos im Humans Are Happy Newsletter an.

01:01:52: Das geht natürlich über meine Website humansarehappy.org oder natürlich auch über dem Link in den Show Notes.

01:01:58: Also, wir sehen uns im Newsletter und jetzt wünsche ich dir wieder ganz viel Spaß mit dieser Folge.

01:02:06: Werbungende.

01:02:09: Zu schauen, so viele bewusste Artenzüge wie möglich in den Tag zu bringen.

01:02:13: Manchmal ist es auch nur einer, aber das überhaupt wachen.

01:02:18: Wartezeiten zu RawDoggen.

01:02:20: Also sozusagen.

01:02:23: Ich habe das gestern beim Bus, wo ich gesagt habe, nein, in die Buswartezeit wird sich jetzt einfach um nichts zu machen.

01:02:29: Also

01:02:29: man muss kurz das Wort erklären.

01:02:31: RawDoggen heißt, ich mache nichts und gucke in die Gegend.

01:02:34: Ja, genau.

01:02:35: Ich kann das Wort.

01:02:36: Ich habe das neu gelernt.

01:02:37: Ich benutze das heute zuerst

01:02:38: mal.

01:02:39: Ich wollte kurz cool sein.

01:02:42: Nee, aber ich fand es ganz lustig.

01:02:45: Genau, also einfach halt.

01:02:48: sich einfach diese Nichtszeiten irgendwie im Alltag zu ermöglichen, weil ich es manchmal sehr schwierig finde, zu sagen, okay, jetzt meditiere ich, aber zu sagen, okay, ich sitze jetzt eh nur dumm rum und warte, dann nutze ich das jetzt für eine drei, vier Minuten Nichtstu-Meditation.

01:03:04: Fomo reflektieren.

01:03:06: Also ich bin, glaube ich, ich bin jemand, der eigentlich sehr gerne früh ins Bett geht und ausschläft.

01:03:13: Und hab trotzdem, ich find das auch gerade, wenn man so gerade die dreißig knackt, immer wieder das Gefühl so, boah, du wirst alt.

01:03:20: So, wir hatten's vorher im Vorgespräch davon.

01:03:22: Ich hab heute einen Termin um dreiundzwanzig Uhr im Club und ich dachte, wir voll sorgen um meine Schlafhygiene.

01:03:28: Und gleichzeitig frag ich mich, wann das passiert ist, dass ich mir nicht immer entspannt um dreiundzwanzig Uhr im Club sein kann.

01:03:36: Und da einfach immer wieder klar zu machen, naja.

01:03:41: Feiern und so, das ist nicht mehr das, was mich glücklich macht.

01:03:44: Glücklich macht es irgendwie wirklich so dieser Ausgleich und das ruhige Leben und ausgeschlafen und fit zu sein und damit fühle ich mich wohler und das immer wieder auch zu reflektieren, weil ich bin schon auch so ein kleiner FOMO-Mensch.

01:03:55: Also FOMO heißt Four of Missing Oursch, vielleicht für alle, die es nicht kennen.

01:03:59: Also die Angst etwas zu verpassen, alles gut.

01:04:01: Genau, die Angst etwas zu verpassen oder langweilig zu werden.

01:04:07: Aber ja, es ist halt einfach so.

01:04:10: Das, was ich lieber mache, sind halt andere Sachen und das ist auch voll von okay.

01:04:14: Darf ich das ganz kurz einwerfen?

01:04:15: Ich find's so geil.

01:04:16: Deine vier of missing out bezieht sich einfach komplett aufs Schlafen gerade.

01:04:21: Ja voll.

01:04:24: Oh Scheiße.

01:04:26: Anstatt, anstatt dass ich Angst habe im Club, was du verpasst, war ich heute so, oh mein Gott, ich schlafe.

01:04:32: Schlaf zu wenig.

01:04:34: Ja, aber ich meine, ich bin ja auch gerade so im weiteren Aufbau meiner Selbstständigkeit.

01:04:39: Das macht alles so viel Spaß, aber es braucht halt auch einfach viel Energie.

01:04:44: Und das braucht Schlaf.

01:04:46: Ja, und dann auch das Wohlbefinden, was für mich, glaube ich, ein Learning der letzten zwei bis drei Jahre war, wo ich halt auch das Buch geschrieben habe, sehr viel Arbeit in meinem Podcast gesteckt habe.

01:04:57: Priorisiere deine Freizeit nie zu weit runter.

01:05:00: Das habe ich nämlich eine Zeit lang gemacht, weil eben auch mit dem Buch und neben der Arbeit, dass so viel Arbeit war.

01:05:06: Und jetzt bin ich wirklich so klare Arbeitszeiten prio aufs Privatleben und auf eine ähnlich hohen Level eben auch wie meine Arbeit.

01:05:15: Und das tut mir so gut.

01:05:17: Also wirklich zu sagen, jetzt ist der Arbeit vorbei, zähle ich mit meinen Freunden oder mit meinem Freund rum und fühle mich dabei nicht schlecht.

01:05:23: Weil du kennst wahrscheinlich Leo in der Selbstständigkeit.

01:05:26: Man kann immer arbeiten.

01:05:27: Es gibt immer was zu tun.

01:05:29: Und dann muss ich da schon den Keil selbst rein treiben und irgendwie den Absprung jeden Tag schaffen.

01:05:34: Und mir helfen da halt fester Arbeitszeiten mit einer klaren Prior auf meine Freizeit, sei es jetzt mit Freunden was zu machen, sei es mein Hobbys nachzugehen.

01:05:43: oder früh schlafen zu gehen.

01:05:45: Ja, auf jeden Fall.

01:05:46: Aber die Fähigkeit, sich selber zu organisieren und Prioritäten zu setzen, definitiv.

01:05:51: Und fünf?

01:05:53: Na ja, für mein Wohlbefinden macht das, was dir Spaß macht.

01:05:56: Also ich konnte noch nie gut in Bereichen arbeiten, die mir keinen Spaß gemacht haben.

01:06:00: Und die Suchtherapie und die Drogenforschung ist meine absolute Leidenschaft.

01:06:04: Was natürlich schwierig ist mit das, was ich gerade gesagt habe, auch immer genug Zeit für die Freizeit zu haben und mal nicht über Drogen nachzudenken.

01:06:13: Aber dieses Thema ist mir so ein Herzenszimmer.

01:06:15: Es macht mir so Spaß, mich da tagtäglich tiefer einzugraben.

01:06:19: Ich finde das so geil.

01:06:20: Und da bin ich sehr froh, dass ich da immer schon lange sozusagen einfach auch meinem Spaß gefolgt bin, da einfach das irgendwie größer werden zu lassen.

01:06:31: Ja.

01:06:32: Ich glaube, es ist an der Stelle total gut, wenn Drogen und also du kannst sagen, Drogen sind mein Hobby, aber nicht als Konsument.

01:06:38: Voll.

01:06:38: Es ist immer

01:06:43: schwierig.

01:06:46: Ja, Drogenforschung.

01:06:48: Spannend.

01:06:49: Nein, ist doch super.

01:06:51: Aber

01:06:51: die Leidenschaft sind Drogen.

01:06:53: Ja, klasse.

01:06:57: Nee, aber ich versteh das voll.

01:06:59: vor allem mit dem mit dem Punkt zu, wenn du irgendwie ein Thema zu deinem Beruf machst, was dich wahnsinnig irgendwie selber auch fesselt und berührt.

01:07:06: Man könnte dann eben sagen, ja toll, jetzt hast du, also du hast dein Hobby zum Beruf gemacht.

01:07:11: Es gibt Menschen, die sagen, ja, aber dann hast du dein Hobby nicht mehr.

01:07:13: Und dann sage ich, ja, das ist richtig, weil mit einem Beruf kommen auch einige Verpflichtungen und Abhängigkeiten und so weiter mit dazu.

01:07:20: Aber ich habe ja den wahnsinnig großen Punkt, dass das, worüber ich mich beruflich auseinandersetze oder womit ich mich beruflich auseinandersetze, halt ein Thema auf das ich war.

01:07:28: nicht Bock habt, dass das manche mal mit Disziplinen und Pflichterfüllung verbunden ist, ist eine andere Sache, ist auch Teil der Wahrheit, aber immer innerhalb eines Kontextes, auf denen ich grundsätzlich Lust habe.

01:07:38: So, und das ist der Punkt.

01:07:40: Und ich mache es halt schon seit zwölf Jahren, dass ich mich damit beschäftige und es ist mir immer noch nicht langweilig.

01:07:45: Wichtig ist halt, dass wenn ich noch mal ein Hobby zum Beruf mache, ich hekel jetzt sehr viel und da meinten auch schon Leute von, oh ja, das kannst du ja dann verkaufen.

01:07:52: Ich so, nein, nein, ich verschenke das alles an meine Freunde und gutes.

01:07:57: Na, muss ich eine Geschichte erzählen?

01:07:59: Ich hoffe, das ist okay.

01:08:00: Ja, klar.

01:08:01: Warte, pass auf.

01:08:03: Es geht um meinen Bruder.

01:08:04: Ich frage ihn mal im Nachgang.

01:08:06: Der ist Fotograf.

01:08:08: Er hat gesagt, ich habe einen kreativen Beruf.

01:08:09: Ich habe da einen hohen Anspruch, dass ich das nicht nur kreativ enjoyen kann.

01:08:14: Ich habe mir ein neues Hobby gesucht.

01:08:15: Ich bin jetzt Window-Color-Artist.

01:08:19: Geil.

01:08:20: Oder Window-Color.

01:08:21: Fand ich richtig stark.

01:08:24: Geil.

01:08:25: Das bringt mich auf Ideen.

01:08:27: Ah, ich glaube, ich will auch mal wieder Brino Chalamal.

01:08:29: Das wird richtig schön.

01:08:31: Ja, sehr gut.

01:08:32: Okay, pass auf.

01:08:34: Atmen, Rohrdoggen, Fomo reflektieren, Prius in der Freizeit nicht runterschrauben und Spaß an den Dingen haben, die man eben tut.

01:08:43: Das sind fünf supergute Sachen.

01:08:45: Also vielen, vielen Dank dafür.

01:08:46: Ich habe noch zwei kleine Fragen an dich.

01:08:49: Wir haben jetzt ja ja darüber gesprochen, du hast ein Buch geschrieben, aber mal andersrum.

01:08:52: Wenn dein Leben ein Buch wäre, welchen Titel würde es tragen?

01:08:57: Du lebst nur einmal.

01:09:01: Das kam jetzt richtig schnell.

01:09:03: War das Intuition oder hast du den Satz schon öfter mal gesagt?

01:09:09: Nein, ich wollte aber erst Yolo sagen und dann dachte ich mich, ich will nicht wie so ein richtig pein.

01:09:14: ein feinlicher Mensch rüber

01:09:16: kommt, der

01:09:17: irgendwie so was wie

01:09:18: Raw Dog

01:09:19: und so was benennt.

01:09:20: Und das war aber mein intuitives... Ich weiß nicht, was heute los ist, eigentlich ist das bei mir auch nicht so extrem, aber irgendwie gerade kommen diese ganzen komischen, englischen Abkürzungen raus.

01:09:30: Weil man hat einfach komische... Was auch immer.

01:09:34: Nee, aber ich beschäftige mich sehr viel aktuell mit Existenzialismus und mit dem Tod.

01:09:44: Ich habe dazu auch gerade eine Reihe gemacht oder bin am Arbeiten von einer Reihe zu existenzieller Suchtherapie in meinem Mitgliederbereich.

01:09:54: Und das hat nochmal ganz andere Fragen für mich aufgerufen.

01:10:01: Gerade die Beschäftigung mit dem Tod und diese Beschäftigung damit, dass das halt das Leben ist, das man hat.

01:10:09: Und das gilt es zu gestalten.

01:10:11: Und das in meiner Rückschau.

01:10:13: von den Jahren, die ich bis jetzt gelebt habe, hat mich das auf der einen Seite sehr zufrieden gemacht, weil ich schon das Gefühl habe, dass ich sehr stark auch dem Folge, was mir wichtig ist und was mir Spaß macht, aber was mir zum Beispiel auch in der Zeit, wo ich so extremst viel gearbeitet habe.

01:10:30: und da in dem Rahmen leider auch so ein bisschen meine Freundschaften und so vernachlässigt habe.

01:10:36: Also ich gesagt, das ist eine fehlende Entscheidung.

01:10:38: Ich werde nicht am Sterbebett legen und dann zum Glück habe ich irgendwie ganz viele siebzig Stundenwochen geschoben.

01:10:44: Und diese Balance ist einfach wichtig, denn ich habe nur dieses eine Leben.

01:10:49: Und das finde ich so ein tollen... Wegweiser.

01:10:55: Man kann es vielleicht auch als Makaba sehen, sich so viel mit dem Tod zu beschäftigen, aber ich finde es so ein tollen Wegweiser, sich immer wieder klar zu machen, okay, wenn du mal einen Monat ganz viel Arbeit hast und was vernachlässig zur Watt, aber wenn das über ein Jahr sich durchzieht, dann bist du auf dem falschen Weg und du lebst nur einmal.

01:11:11: und das ist halt deine Chancen, Leben zu gestalten, indem du dich wohl fühlst.

01:11:15: Und ich fühle mich nicht wohl, wenn ich in Jahrlang siebzig Stunden wochen schiebe.

01:11:18: Nein, das ist manchmal... Manchmal ist es notwendig und wenn du weißt wofür dann kann die Wertschöpfung darüber auch kommen, aber.

01:11:26: Ja, das ist also irgendwann muss man Ballons auch wieder herstellen, da bin ich total bei dir.

01:11:30: Ich finde dieses Thema mit dem Tod auch absolut relevant.

01:11:33: Mir kommt es dazu in den Sinn für alle Menschen, die da Lust haben, noch mehr auch darüber zu erfahren oder mal reinzuhören.

01:11:38: Ich habe in der vierund siebzigsten Podcast Folge.

01:11:41: mit meiner Mutter darüber gesprochen im Podcast, wenn ich noch einen Tag zu leben hätte.

01:11:46: Ja, weil die macht seit twenty-fünf Jahren Hospizarbeit und gibt in dem Bereich Seminare und Histozentin und so weiter.

01:11:52: Kernaussage des Gesprächs war die Auseinandersetzung mit dem Tod bringt dich dem Leben näher.

01:11:56: Und das hast du eigentlich, finde ich, auch gerade sehr, sehr schön gesagt.

01:11:59: Und genau, an der Stelle einfach ein kleiner Querverweis, Folge seventy-vier.

01:12:03: Da gerne mal reinhören, wer Lust hat.

01:12:06: Und ich habe jetzt noch eine letzte Frage an dich, Steffi, über welchen Satz?

01:12:10: oder über welche Frage sollte jeder Mensch einmal nachdenken?

01:12:14: Diesen Spruch finde ich eigentlich so wichtig, so es ist ihr Sinn, immer das Gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten.

01:12:20: Also ich weiß nicht, ob das jetzt genau der Punkt ist.

01:12:22: Aber das finde ich... Auch selbst schon immer so hilfreich gewesen.

01:12:30: So, man kann nicht immer irgendwie versuchen, das Gleiche zu machen und hoffen, dass dann irgendwie alles anders wird.

01:12:35: Es hat schon sehr viel damit zu tun, die Verantwortung über sein eigenes Leben zu nehmen und es dahingehend auch zu steuern.

01:12:41: Find ich sehr, sehr passend.

01:12:43: Ja, das stimmt.

01:12:44: Das eigene Leben.

01:12:45: Steuern und gestalten.

01:12:47: Da bist du natürlich, rennst du hier offene Türen ein.

01:12:51: Steffi, ich danke dir für deine Zeit, für deine super, super ... spannenden Perspektiven, die auf jeden Fall auch noch einiges bei mir aufgemacht haben.

01:13:02: Ja, also das finde ich ein total guter Indikator, wenn man irgendwo mit mehr, ich sag mal so im positiven Sinne, mit mehr Fragen rausgeht als reingeht, weil irgendwie was eben was aufmacht.

01:13:12: Das ist total super.

01:13:14: Von daher dank ich an der Stelle... dir, dass du heute hier bist und auch an alle Menschen, die hier zuhören für eure und deine wichtige Aufmerksamkeit und Zeit.

01:13:23: und Steffi, wenn du möchtest, dann gehen die letzten Worte jetzt an dich.

01:13:29: Ich möchte mich einfach nur bedanken, dass ich hier sein durfte und mich bei dir bedanken, weil das wissen vielleicht die Hörer nicht, aber wir tauschen uns auch schon ein bisschen länger aus und es ist einfach immer eine Bereicherung.

01:13:41: Es ist immer eine Bereicherung.

01:13:42: Und das Lustige ist, auf Topik, wir beenden jetzt dieses Gespräch zwar, aber wir tauschen uns... Das kann ich doch, lass uns das doch nochmal ganz kurz teilen, weil das finde ich total super.

01:13:53: Vielleicht kennen das einige Menschen... So irgendwie die ganze Zeit irgendwelche scheiß KPIs und Kennzahlen zu tracken und das machen wir ja jetzt seit drei

01:14:02: Monaten, vier

01:14:02: Monate.

01:14:03: Genau, also wir tauschen uns schon länger auch aus, auch im Bereich Podcast, aber seit drei, vier Monaten.

01:14:08: einfach einmal, wir nehmen jetzt heute Anfang Oktober auf, am Anfang des Monats schauen wir gemeinsam auf jeweils unsere Downloadzahlen und analysieren und schauen dann mit einem nüchternen Blick und zu zweit jeweils drauf und das macht so viel mehr entspannt, als wenn man immer einzeln alleine irgendwie diese ganzen scheiß Daten tracken muss.

01:14:25: Also das ist Wahnsinn an der Stelle, da bin ich auch sehr, sehr dankbar für.

01:14:29: Genau, von daher machen wir damit mal gleich weiter, wa?

01:14:32: Ich freue mich auf jeden Fall.

01:14:34: Tschüss.

01:14:35: Ciao.

01:14:36: Und vielen, vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

01:14:41: Danke, Steffi.

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