Selbstverwirklichung: Warum wir damit oft am Glück vorbeileben – mit Laureen Süß | HAH #191
Shownotes
Warum wollen wir eigentlich ständig „mehr“ aus uns machen? In dieser Folge spreche ich mit der Wirtschaftspsychologin Laureen Süß über Selbstverwirklichung, Selbstoptimierung und den gesellschaftlichen Druck, immer das beste Ich zu sein.
Gemeinsam fragen wir uns: – Ist Selbstverwirklichung wirklich ein sinnvolles Lebensziel? – Oder laufen wir damit vielleicht an unserem eigenen Glück vorbei? – Wo endet gesunde Entwicklung – und wo beginnt Selbstüberforderung?
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen by Humans Are Happy.
00:00:03: Ich bin Leonhard Gabriel Heigster und heute spreche ich mit der Wirtschaftspsychologin Lauren Süß über den schmalen Grad zwischen Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung.
00:00:17: Selbstverwirklichung, das ist in der heutigen Gesellschaft des Individualismus fast schon zu so einer Art Anspruch geworden, den viele Menschen an sich stellen.
00:00:26: Und wir stellen uns daher die Frage, wie gesund ist das eigentlich?
00:00:31: Ich freue mich, dass du heute hier bist und sage herzlich willkommen, liebe Laureen.
00:00:37: Vielen Dank für die Einladung, Leo.
00:00:40: Ich danke dir, dass du da bist.
00:00:41: Und Lauren, ich würde gerne einfach mal gleich zu Beginn den Ball zu dir rüber spielen.
00:00:46: Meine Güte, heute habe ich es, wenn wir heute über Selbstverwirklichung sprechen.
00:00:51: Was glauben viele Menschen denn damit eigentlich erreichen zu müssen?
00:00:54: Und vor allem erstmal, was verstehst du denn darunter?
00:00:57: Vielleicht gehen wir erstmal auf die Definition ein, was ja Selbstverwirklichung eigentlich ist, weil ich glaube, dass sich das in der heutigen Zeit super häufig mit Selbstoptimierung vermischt.
00:01:08: Also, dass vielen gar nicht so klar ist, dass es da um unterschiedliche Konstrukte geht, wenn wir es mal so nennen wollen, die sich vielleicht nicht untereinander ausschließen, aber unterschiedliche Motivationsquellen haben.
00:01:23: Also, wenn wir von Selbstverwirklichung sprechen, dann geht es eher darum, nach den eigenen Interessen und Potenzialen und auch Werten zu leben.
00:01:33: Und das ist ganz häufig intrinsisch motiviert.
00:01:37: Die intrinsische Motivation für diese Selbstverwirklichung entsteht dann, wenn wir das Gefühl haben, dass sich unser Weg stimmig anfühlt.
00:01:48: Also wenn der frei gewählt ist, wenn ich das freiwillig entschieden habe, wenn ich das Gefühl habe, der Weg ist sinnvoll.
00:01:56: Und wenn ich das Gefühl von Wirksamkeit habe, dass ich quasi was bewegen kann.
00:02:01: Und das sorgt dann dafür, dass unsere... Identität gestärkt wird, auch unser Sinn empfinden und am Ende auch unsere psychische Gesundheit.
00:02:12: Und bei der Selbstoptimierung stellen wir uns eigentlich eher die Frage, wie wir uns verbessern können.
00:02:19: Also da geht es ganz viel um Leistungssteigerungen und auch Effizienzsteigerungen.
00:02:25: All das ist eher extrinsisch motiviert.
00:02:28: Also das ist auch schon der große Unterschied, weil da ganz viele Einflussfaktoren eine Rolle spielen.
00:02:34: Also soziale Gegebenheiten oder gesellschaftlicher Druck, Vergleichsdruck vor allem, wenn wir über Social Media sprechen und auch berufliche Anforderungen, die da auftauchen können und Selbstoptimierung.
00:02:49: ist auch erstmal nichts Schlechtes, das kann definitiv auch motivierend sein, solange die Zielsetzung realistisch ist und nicht zur Selbstüberforderung führt.
00:02:59: Und wenn wir von realistischer Zielerreichung sprechen, wird es schon tricky, weil was was für dich zum Beispiel realistisch zu erreichen ist, könnte für mich völlig unrealistisch sein und da besteht ein ganz großer Unterschied.
00:03:14: dann zum Beispiel zur Selbstvermöglichung.
00:03:16: Okay.
00:03:18: Ich hab das Gefühl, da waren jetzt erstmal ne Menge Schlagworte drin.
00:03:23: Einmal du hast gerade gesagt, ja Selbstoptimierung ist ja vielleicht gar nix Schlechtes, es kommt auf so ein paar Einzelpunkte an.
00:03:29: Ich würde jetzt entgegnen, aber Selbstoptimierung hat für mich irgendwie erstmal ein Gefühl von Druck und Enge, einfach nur das Wort selber.
00:03:39: Und das kommt daher, dass für mich darin die Haltung steckt.
00:03:44: Ich bin nicht okay, wie ich bin.
00:03:46: Wenn ich mich noch optimieren muss, dann bin ich ja, also dann bin ich ja jetzt nicht optimal oder nicht okay.
00:03:52: Und warum soll ich überhaupt erstmal optimal sein?
00:03:54: Also was das für ein Anspruch, wer sagt das?
00:03:56: Also da würde ich gerne, gerne mal das wirklich kritisch hinterfragen.
00:04:00: Ist es nicht eigentlich ein viel freieres und viel weiteres Gefühl, wenn ich aus der Haltung komme, ich bin okay, wo ich bin?
00:04:08: Natürlich darf ich zielam, natürlich darf ich woanders hinwollen, ist keine Frage.
00:04:12: Aber ich muss mich dafür nicht erst optimieren.
00:04:16: Also wie siehst du das?
00:04:19: Ja, das ist ein total wichtiger Punkt, weil wir wollen uns ja nicht auf Defizite konzentrieren, sondern uns ja eigentlich uns selbst annähern, sag ich mal.
00:04:29: Also wir wollen ja uns zum Beispiel die.
00:04:31: bei der Selbstverwirklichung würden wir uns eher die Frage stellen, was ist mir wichtig?
00:04:37: Wer bin ich?
00:04:38: Oder wer möchte ich sein?
00:04:39: Also das kann auch auf eine Entwicklung hindeuten, dass ich vielleicht noch nicht da bin, wo ich oder noch nicht die Person bin, die ich gerne wäre, weil ich zum Beispiel noch zu sehr Peoplepleaserin bin oder sowas.
00:04:51: Also auch da, was ist mir wichtig und wer möchte ich sein?
00:04:55: Und bei der Selbstoptimierung ist es definitiv, wie du gesagt hast, eher so, dass wir ja irgendwie schon immer auch ein Stück weit von dem Defizit sprechen, dass wir uns dass wir besser funktionieren möchten.
00:05:08: Wir möchten in irgendwas besser werden.
00:05:09: Und das, deswegen hatte ich das auch gesagt, ist nicht per se was Schlechtes, weil das kann ja auch dazu führen, dass ich, also es gibt ja in so vielen Lebensbereichen vielleicht gesünder essen möchte und da hier und da noch ein Kilo verlieren will oder auf der Arbeit Gas gebe und noch ein Zusatzprojekt übernehme und dadurch total viel lernen kann und für mich mitnehmen kann.
00:05:32: Wichtig ist es eben nur, dass wir nicht in eine Selbstüberforderung geraten dabei.
00:05:39: Eine Überforderung würde ich jetzt damit kennzeichnen, dass ich irgendwie zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft halte oder die einzelnen Bälle, die ich habe, zu schwer für mich sind oder so.
00:05:51: Und ich deswegen das nicht hinbekomme.
00:05:55: Kann es aber nicht auch sein, dass ich die Bälle, die ich da irgendwie jongliere, zwar auf der einen Seite halten kann, Hand haben kann.
00:06:04: Aber auf der anderen Seite, dass gar nicht meine Bälle sind.
00:06:07: Also es klingt jetzt abstrakt.
00:06:08: Ich mache mal kurz ein Beispiel.
00:06:10: Stell dir vor, ich möchte gerne achtsammer und wacher durch den Tag gehen und deswegen Journal ich morgens und schreibt Tagebuch oder ich mache morgens Yoga oder ich gehe morgens laufen und macht das eigentlich.
00:06:26: Also es gibt einen Teil in mir, der das irgendwie auch will und mag und gleichzeitig wird das aber zu einem totalen Stress Faktor.
00:06:35: Dann bin ich ja nicht mal per se damit überfordert, aber irgendwie drängig zwängig mir das auf.
00:06:41: Absolut.
00:06:42: Und das ist ja letztendlich, was du beschrieben hast, auch so ein stückweit internalisierter Leistungs.
00:06:51: Druck, also dass ich quasi durch äußere Umstände so viel Druck bekomme, also durch diesen Vergleichsdruck, zum Beispiel Social Media, ich muss es immer wieder nennen, dass ich das Gefühl habe, das ist mein eigener Anspruch.
00:07:07: Dabei ist das ganz, ganz stark von außen beeinflusst und hat eigentlich nicht viel damit zu tun, dass ich bei mir selbst bin und mal reingehört habe, was mir wichtig ist, was meinen Werten entspricht.
00:07:19: und Wir unterliegen da in der heutigen Zeit einfach ganz stark diesen Leistungsnarrativen, die ja da auch ja an jeder Ecke breitgetreten werden und wo ja auch dann immer ganz stark die Selbstverwirklichung, nämlich eigentlich, was ich als Zugang zu mir selbst irgendwie definieren würde, mit Selbstoptimierung diesem, ich muss höher, schneller, weiter verwechselt wird.
00:07:43: Und ich würde sagen, das liegt ganz viel mit diesem internalisierten Leistungsdruck zusammen.
00:07:48: Dann machst doch mal für Drittklässler unterscheidbar.
00:07:52: Was ist der Unterschied zwischen Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung?
00:07:58: Also so einfach wie möglich könnte man das so beschreiben, dass ich sage Selbstverwirklichung ist, wenn ich sage, ich möchte.
00:08:06: Ich möchte irgendwas schaffen.
00:08:08: Und wenn ich sage, ich sollte oder ich müsste.
00:08:12: dann ist das eher Selbstoptimierung, weil das ganz oft von außen von externen Faktoren beeinflusst wird.
00:08:19: Also kann man schon eigentlich auch ein bisschen am wording festmachen, würde ich sagen.
00:08:23: Ich mache das auch ab und zu natürlich gerne Fachbegriffe zu verwenden, aber manchmal ist es dann auch schwierig.
00:08:28: Deswegen habe ich gerade gesagt, so brich es doch mal runter.
00:08:31: Es kommt halt auch immer ein bisschen darauf an, wie es sich für einen selbst anfühlt.
00:08:36: Also auch so ein bisschen dieses innere Empfinden macht da ja einen wahnsinnig großen Unterschied.
00:08:40: Weil wenn ich das Gefühl habe, ich gleiche irgendwas, was ich schaffen möchte, mit meiner Innenwelt ab und es fühlt sich irgendwie total stimmig an.
00:08:51: Das hatte ich ja zu Beginn schon mal so ein bisschen auch als Definition gesagt und es fühlt sich... richtig an.
00:08:57: ich habe ein gutes bauch gefühl mein körper spiegelt mir das auch.
00:09:00: und wenn wir aber von selbst optimierung sprechen.
00:09:03: und auch dieses ich müsste ich sollte das das bringt schon so eine art oder kann so eine art inneren druck auch mit sich bringen dass man auch ganz schnell in die in diese gedanken welt abrutscht das zum beispiel auch selbst verwirklichung ein.
00:09:20: Idealzustand ist oder ein Zielzustand ist, weil es ist ja eigentlich ein Prozess.
00:09:25: Also Selbstverwirklichung, du bist nie am Ende mit der Selbstverwirklichung.
00:09:29: Es ist kein Zielzustand, sondern eher was, was sich fortlaufend im Leben immer wieder angleichen lässt oder jeden Tag, wenn wir es noch weiter runterbrechen wollen.
00:09:40: Also ein dynamischer Zielzustand.
00:09:42: Ja, genau, ein dynamischer Zielzustand.
00:09:44: So ein bisschen, also... Nur da, ich hab da irgendwie einfach so ein Problem mit dem Begriff Ziel, weil.
00:09:51: ich muss auch sagen, dass ich, weil ich da auch aus persönlicher Erfahrung sagen kann, dass mich das immer beruflich gesehen total unter Druck gesetzt hat.
00:10:00: Also, dass ich zum Beispiel, wenn wir mal vom Job sprechen, viele verknüpfen ja auch Selbstverwirklichungen mit dem perfekten Job finden.
00:10:10: Das ist was, was ja wahnsinnig viel Druck ausübst, weil Du wirst niemals einen Job finden, der zu hundert Prozent passt.
00:10:19: Weil spätestens, wenn du dich in einer anderen Lebensphase befindest, verändert sich ja auch teilweise deine Innenwelt.
00:10:26: Sogar deine Identität kann sich verändern und dann passt der Job schon nicht mehr.
00:10:31: alleine.
00:10:32: was das betrifft, kannst du vielleicht einen Job finden, der in dem Moment passt, aber eben nicht für immer sozusagen.
00:10:38: Und da war mir irgendwie auch ganz klar, dass ich eben Job und Zielzustand so ein bisschen voneinander trennen muss, um mir selbst den Druck, diesen Leistungsdruck auch ein Stück weit zu nehmen und auch zu erkennen, dass dass Selbstverwirklichung eher aus einem Gestaltungsspielraum heraus entsteht und dass man zum Beispiel gar nicht unbedingt alle Punkte, die einem wichtig sind, auf der Arbeit erfüllen muss.
00:11:02: Also man kann zum Beispiel sich auch... teilweise auf der Arbeit selbst verwirklichen, weil zum Beispiel man das Gefühl von Wirksamkeit hat, ich kann auf der Arbeit was bewegen, ich habe das Gefühl, die Arbeit gibt mir Sinn, weil es mir auch Spaß macht und ich kann vielleicht, wenn ich zum Beispiel was Soziales mache, auch unterstützen und alles, was mir dann vielleicht noch fehlt, wo ich das Gefühl habe, Mensch, ich... das ist noch nicht alles, dann kann ich mir das auch im Privatleben holen.
00:11:30: Also ich kann Kehrarbeit übernehmen, ich kann mich politisch engagieren oder kreativ austoben und da so ein bisschen diesen perfektionistischen Charakter zu nehmen, auch von diesem Zielzustand, das hat mir total viel geholfen, weil dadurch ein bisschen Druck abgefallen ist und auch... ich mich von dem Ideal lösen konnte, dass sehr oder fast unrealistisch zu erreichen ist.
00:11:58: Ja, ich glaube, das ist ein Punkt.
00:12:00: Also viele Leute haben irgendwie das Gefühl oder vielleicht ist auch gerade so ein Generationen-Ding, also beziehungsweise vielleicht ist auch viel jetzt in der Generation aus der Dun, ich wahrscheinlich, kommen so der sehr hohe Anspruch, ja, du musst irgendwie das perfekte Leben haben und einen Job, in dem du dich verwirklichst.
00:12:16: Ich bin mittlerweile da auch viel mehr bodenständig und sage einfach, meine Güte, Deine Arbeit darf auch einfach nur dein Lebensunterhalt bezahlen.
00:12:26: Natürlich ist das schön, wenn deine Arbeit nicht komplett deinen Werten widerspricht.
00:12:30: Und wenn du da möglichst gerne hingehst und vielleicht ein bisschen Spaß dabei hast, das darf sich ja auch... Also das ist ja möglich.
00:12:37: Arbeit muss nicht schlechte Laune und Zwang bedeuten.
00:12:41: Aber es reicht auch vollkommen aus, wenn deine Arbeit dir einfach nur dein Lebensunterhalt finanziert und du dann das was... Ja irgendwie deine persönlichen Ziele sind einfach zu Hause machst oder woanders in einem Ehrenamt in einem Hobby oder wo auch immer.
00:12:55: ich glaube das ist ganz ganz wichtig sich selber daran zu erinnern und vielleicht auch das kann ich auch sagen so meine mein erleben ist ich habe ja irgendwann beispielsweise mein Hobby zum beruf gemacht indem ich gesagt habe hey alles klar ich habe hier diesen podcast und es gab eine zeit habe ich den podcast gemacht und da war ich fest angestellt.
00:13:14: Dann habe ich halt festgestellt, alles klar, eine Festanstaltung braucht relativ viel Zeit.
00:13:20: Dieser Podcast aber auch, das funktioniert zusammen nicht, ich kündige und mache jetzt nur noch diesen Podcast.
00:13:26: Ich habe dann am Anfang nicht direkt davon leben können, sondern habe erst mal das, was ich vorher in Festanstellungen gemacht habe, also so Projektmanagementkram, einfach ein Science as Freelancer gemacht.
00:13:37: Und ich habe auch total festgestellt, Ja, wenn du so gesehen dein Hobby zum Beruf machst, also manche Leute sagen dann ja, dann hast du kein Hobby mehr.
00:13:47: Und ich würde sagen, naja, nein, das stimmt nicht ganz, aber natürlich ändert sich was.
00:13:52: So, weil das ist kein Hobby mehr, sondern ich will damit natürlich auch mein Lebensunterhalt verdienen und damit kommen gewisse Pflichten einher.
00:14:03: Damit kommen auch gewisse, eine Anspruchshaltung einher oder einfach Notwendigkeiten.
00:14:08: So.
00:14:09: Und das ist auch manchmal mit Anstrengungen, mit Zweifeln, mit Fleiß und mit Disziplin verbunden, gar keine Frage.
00:14:16: Gleichzeitig entgegne ich Menschen, die beispielsweise sowas sagen, wie wenn du deinen Job zum oder dein Hobby zum Beruf machst, hast du kein Hobby mehr, sage ich, ja, das ist richtig, das ist kein Hobby mehr, das ist jetzt auch ein Job und da sind auch Verpflichtungen und so weiter dran.
00:14:28: Aber das Thema meiner Arbeit ist immer noch ein Thema, auf das ich verdammt viel Bock habe.
00:14:34: So, und das ist ein wichtiger Kern.
00:14:37: So, und das ist, glaube ich, wichtig bewusst kompromisse schließen zu können so und das ist das also das eine ist bewusst kompromisse schließen zu können.
00:14:47: das andere ist aber auch welchen anspruch habe ich hier?
00:14:49: weil wenn ich jetzt den anspruch hätte hey ich will aber innerhalb von humans are happy nur das machen was mir Bock macht dann ist es ein schöner anspruch.
00:14:57: aber höchstwahrscheinlich würde ich damit scheitern weil ich muss natürlich auch mich in einer welt bewegen.
00:15:03: die ich nicht oder ich bewege mich in einem System, dass ich selber nicht so erschaffen habe, sondern ich muss mich auch in gewisse Spielregeln halten.
00:15:11: Du hast ja auch gerade schon ganz wichtiges kleines Wörtchen gesagt, was aber ganz viel verändert und zwar, dass du die Entscheidung dann ja bewusst getroffen hast und dieses, das sorgt ja auch dafür, dass du dir quasi auch vorher viele Gedanken dazu gemacht hast und auch mal innerlich ab... abgeklärt hast.
00:15:32: so was möchtest du eigentlich?
00:15:34: dieses was wir zu Beginn gesagt hatten so wer bin ich und wer möchte ich sein und was was ein da erfüllt?
00:15:40: und ich glaube das ist auch der große unterschied dabei.
00:15:43: du hast auch gerade gesagt wir kommen auch aus einer generation wir wurden ja so ein bisschen aufs internet und social media losgelassen.
00:15:52: da gab es ja auch ganz wenig aufklingen.
00:15:55: ich bin dreißig jetzt
00:15:57: du bist alles klar
00:15:59: und Wer macht sich eigentlich älter, schon wenn man noch gar nicht dreißig ist?
00:16:02: Naja, auf jeden Fall, ja, ist es ja so, dass wir da einfach super wenig auch drüber aufgeklärt wurden, beziehungsweise, dass ja jetzt erstmal so ein bisschen anfängt, dass man ja auch die Auswirkungen davon spürt, von diesem Vergleichsdruck und dieses Narrativ, dass man bei ganz viel Wahlmöglichkeiten, die ja zum Beispiel auch die heutige Zeit mit sich bringt, du kannst ja gefühlt alles werden.
00:16:26: was du sein möchtest und dadurch gefühlt.
00:16:31: Das
00:16:31: ist aber damit ein großes Ausrufezeichen hinter dem gefühlt.
00:16:34: Es kommt immer auf die Staatbedingungen an und auch da werden falsche Narrative, sehr vereinfachte Narrative dargestellt und dabei wird ja selbst Verwirklichung zu einer Art... Pflichtaufgabe, weil, wer sie ja nicht erreicht, bei all diesen Möglichkeiten, die es ja gibt, dann hat man ja was versäumt und dann entsteht wieder so eine Art Defizit, weil man das dann nicht geschafft hat, obwohl es doch so viele Möglichkeiten gibt, sich zu verwirklichen oder zu optimieren in dem Fall eher.
00:17:09: Das zeigt auch so ein bisschen, dass diese ganzen Wahlmöglichkeiten, die man heutzutage hat, gar nicht dazu führen, dass man sich leichter entscheiden kann, auch welchen Weg man einschlagen möchte.
00:17:20: In der Psychologie nennt man das auch Paradox of Choice.
00:17:25: Also dass quasi mehr Wahlmöglichkeiten gar nicht dazu führen, dass man mehr Freiheit empfindet, sondern eigentlich mehr Druck und Belastung.
00:17:34: Und ja, das wird da auch ganz stark deutlich.
00:17:37: Ja, das hast du, oder einfach Überforderung.
00:17:39: Also ich kenne das, wenn ich... Einfaches Beispiel, einfach mal auf Netflix gehen.
00:17:45: Gleitner Schrang.
00:17:48: Ja, das stimmt.
00:17:50: Ich würde aber gerne noch mal mit dir eine Metarebene drüber anschauen, denn alleine, dass wir jetzt so sehr über... selbst verwirklichung sprechen und sagen ah wo ist denn hier der grad zwischen selbst verwirklichung und selbst optimierung?
00:18:07: damit hinterfragen wir noch nicht warum haben wir überhaupt diesen anspruch und selber zu verwirklichen was das eigentlich für einen verdammt hohe ansprungen?
00:18:14: ich glaube das ist eigentlich die frage die wir stellen müssen warum zur hölle sollte.
00:18:19: also natürlich ist es cool jetzt in einer Vorstellung frei zu leben und sagen ja und ich gehe dem nach was wer bin denn ich und was will denn ich?
00:18:30: und sich diese fragen zu stellen ist super cool.
00:18:33: ich leite genau sowas an in der online klasse von humans.
00:18:36: er happy das ist wichtig sich solche fragen zu stellen aber auch auch das ist glaube ich wichtig sozusagen ey das ist eine extrem.
00:18:46: also das ist eine sehr individuelle entscheidung Und auf.
00:18:51: viele Menschen sind gar nicht unbedingt an dem Punkt, weil sie andere Staatvoraussetzungen haben, vielleicht andere ökonomische Verpflichtungen, vielleicht einfach andere Lebensumstände haben, weil du alleinerziehend bist.
00:19:06: Da musst du einfach irgendwie andere Sachen machen und hast gar nicht so viel Zeit für dich.
00:19:11: oder musst halt irgendwelche Jobs machen und überhaupt über die Runden zu kommen.
00:19:14: Und dann sind da andere Leute und reden über, dann kannst du ja nach deinen siebzehn Jobs noch dich in deinen Hobbys verwirklichen.
00:19:21: Ich glaube, vielleicht ist ein ganz wichtiger Punkt, um da Druck auszunehmen zu sagen, selbst Verwirklichung ist, was auch immer es bedeutet, die absolute Kirsche auf der Torte.
00:19:33: Und erstmal durch diese irritierende, verwirrende und hochkomplexe Welt, zu kommen und dabei halbwegs psychologisch gesund zu bleiben und nicht die ganze Zeit überfordert zu sein.
00:19:44: Das ist eigentlich der gesunde Anspruch.
00:19:47: Ja, definitiv.
00:19:49: Was man sich da zum Beispiel so ein bisschen angucken kann.
00:19:52: Und ich sage das aber schon mal vorab, dass das natürlich auch sehr eine abstrakte Betrachtung ist, wenn wir das jetzt damit einbeziehen.
00:20:00: wenn jeder hat ja vielleicht schon mal diese Bedürfnispyramide gehört, von Maslow.
00:20:04: Das ist, vielleicht hatten wir schon mal gehört, da geht es ja letztendlich auch darum, dass zum Beispiel ganz unten auf der Pyramide Grundbedürfnisse sind, wie Schlafen, Essen und so weiter.
00:20:16: Und je weiter man hochsteigt, da kommt dann die Sicherheit, soziale Beziehungen und so weiter.
00:20:21: Und ganz oben ist die Selbstverwirklichung.
00:20:23: Und der Sinn dahinter war ja so ein bisschen, dass quasi alle Bedürfnisse, die unter der Selbstverwirklichung stehen, erfüllt sein müssen, damit wir uns überhaupt selbst verwirklichen können.
00:20:35: Also das war ein sehr starres Konstrukt, aber ich finde, man kann sich da schon relativ viel rausziehen, weil also ich bin Mama von einem kleinen Kind und in, ich wollte, ninety-fünf Prozent sagen, wahrscheinlich sind es eher neunneunzig Prozent, habe ich unfassbar furchtbare Nächte.
00:20:53: Ich bin permanent Mühde und schaffst dann vielleicht auch gar nicht regelmäßig zu essen, weil ich sehr beschäftigt bin.
00:20:59: Und ich will damit sagen, dass zum Beispiel manchmal diese Grundbedürfnisse dann bei mir tagsüber gar nicht unbedingt erfüllt sind.
00:21:06: Das heißt, um mich dann mit der Selbstverwirklichung auseinander zu setzen, da ist einfach gar keine Kapazität da.
00:21:14: Heißt nicht, dass ich nicht auch darüber nachdenken kann, wenn ich hungrig bin zum Beispiel.
00:21:18: Also man kann das nicht so stark betrachten, wie es vielleicht ursprünglich gedacht war.
00:21:22: Aber Es müssen, und das kann man sich, denke ich, daraus mitnehmen, einfach erst mal andere Bedürfnisse weitestgehend befriedigt sein, damit auch überhaupt genügend Raum ist, um dann auch mal in sich zu gehen.
00:21:37: Wir hatten ja schon gesagt, Selbstverwirklichung ist auch ein innerer Prozess, mal in sich reinzuhören.
00:21:42: Das braucht Platz.
00:21:44: Und manchmal ist dieser Platz dann gar nicht da, wenn ich zum Beispiel damit beschäftigt bin, die alltäglichen Sachen herausfordernd erst mal entgegenzunehmen.
00:21:52: Also ich glaube, da ist ganz, ganz viel drin und danke natürlich auch für dein persönliches Beispiel.
00:21:57: Ich glaube, das ist immer sehr, sehr greifbar, wenn man so persönliche Geschichten hat.
00:22:03: Ich möchte gerne mit dir noch über eine andere Sache sprechen, die mich mehr und mehr umtreibt in meiner Auseinandersetzung mit Wohlbefinden und Glück.
00:22:09: Also ich bin da ja sehr rational gestartet.
00:22:11: Ich bin sehr wissbegierig.
00:22:13: Ich finde Konzepte und Modelle ganz toll.
00:22:16: Und ich komme immer mehr auf den Trichter.
00:22:19: Natürlich auch so... mal das große und ganze hier zu hinterfragen was ist das eigentlich?
00:22:23: was tun wir hier und welchen sinn hat das ganze?
00:22:27: jetzt ist es so habt ich vorhin gefragt was in der unterschied zwischen selbst verwirklichung und selbst optimierung?
00:22:32: und dann hast du gesagt ja es kommt so drauf an was ist deine motivation?
00:22:35: also?
00:22:35: welcher motive stecken da drin?
00:22:36: ich glaube das ist ein ganz wichtiger punkt.
00:22:38: dann hast du aber gleichzeitig noch gesagt okay in drin sich wir wollen uns selber annähern und das kann man natürlich jetzt so interpretieren im Sinne von ich setz mir selber ein ziel weil wenn ich Das erreiche ich für mich beispielsweise, ich will hier diesen Podcast machen.
00:22:53: Dann näher ich mich mir selber an und setze mir irgendwelche Ziele mit diesem Podcast.
00:22:57: Dann habe ich immer so eine Korrate vor der Nase.
00:23:00: Selbst wenn ich mir die selber dahin hänge, kann ich mich mir selber annähern, indem ich ein Ziel erreiche, dass ich mir selber im Außensätze.
00:23:09: Ich glaube mittlerweile, das wird schwierig.
00:23:14: Wenn es darum geht wirklich, Über also in der psychologie da redet man ja da verwendet man ja diesen begriff des selbst konzeptes wer bin ich welche annahmen habe ich über mein leben und über die welt?
00:23:27: und auf basis dieser annahmen kann ich natürlich auch sagen okay wer bin dann?
00:23:31: ich bin leo ich mache so ein podcast.
00:23:33: ich möchte gerne so ein podcast machen setzt mir im ziel im außen ich möchte zwei höhere mehr haben oder so und dann möchte ich jetzt dieses ziel erreichen.
00:23:39: wenn ich dieses ziel erreicht habe dann habe ich mich verwirklicht.
00:23:41: so.
00:23:42: dieses ziel ist aber immer im außen.
00:23:44: deswegen.
00:23:45: weiß ich gar nicht, ob sich selbst, ob wenn wir selbst Verwirklichung mit dem Erreichen selbst intrinsisch gesteckter Ziele, wenn wir Ziele im Außen verfolgen, dann können wir zwar irgendwie diese Rolle, die wir hier spielen, weiterentwickeln, aber wenn ich mich wirklich mir selbst, meinem selbst nähern will, ich weiß nicht, ob das durch das Erreichen von Zielen im Außen geht.
00:24:20: Ja, also eigentlich ist ja selbst verwirklichung eben gar kein ziel.
00:24:26: also es ist ja einen Vielleicht nehmen was eher zustand also oder eigentlich ist es ein Prozess, aber ich denke, man könnte es auch eigentlich als Zustand bezeichnen, weil Ziele im Außen ja immer auch was damit zu tun haben, dass ich irgendwie auch einen Leistungsdruck empfinde, dass ich höher, schneller, weiter, härter arbeiten muss, dafür um es zu erreichen.
00:24:49: Und das muss
00:24:50: ein Druck sein?
00:24:53: Ja gut, je nachdem wie resilient du vielleicht auch bist und wie viel Grundvoraussetzung dafür mitbringst, was für die einen ein Druckempfinden auslöst ist, für die anderen vielleicht alltäglich.
00:25:05: Das kommt natürlich auch darauf an, wie du dein Alltag sonst gestalten kannst.
00:25:09: Ja, deswegen ist Selbstverwirklichung ja eher ein... Zustand und du kannst auch dich an einem Tag das Gefühl haben, dass du dich ziemlich gut selbst verwirklich hast, weil du geschafft hast zum Beispiel bei Freunden vielleicht dich auch mal abzugrenzen, vielleicht auch einfach zu sagen, ich habe heute keine Zeit, weil ich brauche mal einen Tag für mich, also dass zum Beispiel Selbstverwirklichung auch was sein kann, wo man nicht irgendwas dazu bekommt, also sich verbessert, sondern auch was sein kann, was man... ablegt, also wenn es einfach Abgrenzung ist zum Beispiel.
00:25:45: Es ist halt, es ist spannend, Selbstverwirklichung als Prozess zu beschreiben, weil wenn ich dir zuhöre, dann klingt es für mich so einfach bei sich selber zu sein, ist das Ziel.
00:25:59: Mit dem, was jetzt da sein will, das kann natürlich sein, dass ich mich heute abgrenze und sage, ich brauche eine Nachmittag für mich oder so.
00:26:08: Genau, also es ist eigentlich... wenn man so möchte, die Verbindung zu sich selbst.
00:26:13: Und das kann einfach auch bedeuten, dass ich im Alltag sage, ich habe heute geschafft, mich abzugrenzen oder ich habe heute geschafft, mich irgendwas zu tun, was mich wirksam fühlen lässt.
00:26:26: Also ich konnte heute was bewegen, weil ich vielleicht mich politisch engagiert habe oder sowas.
00:26:31: Und da kann man ja vielleicht in dem Zusammenhang auch mal so ein bisschen noch mal drauf eingehen, was uns Erfüllung... bringt.
00:26:39: Das hängt ja ganz viel auch mit Selbstverwirklichung zusammen.
00:26:41: Also es gibt ja auch so ein Konstrukt, das nennt sich Selbstbestimmungstheorie.
00:26:47: Das ist jetzt vielleicht ein bisschen theoretisch.
00:26:49: Ich versuche es mal so einfach wie möglich runterzubrechen.
00:26:52: Da gibt es die Annahme, dass Erfüllung, also ein gelungenes Leben und Erfüllung dann entsteht, wenn Autonomie und Kompetenz und Verbundenheit erfüllt sind.
00:27:04: Das sind so Grundbedürfnisse.
00:27:06: Was heißt das, dass zum Beispiel Ja, Autonomie ist, wenn ich das Gefühl habe, ich kann mein Weg frei wählen.
00:27:14: Also, dass mich nichts von außen dazu bewegt hat oder andere Personen, sondern dass ich sage, ich möchte das gerne so machen.
00:27:23: Kompetenz ist, wenn ich das Gefühl habe, wirksam zu sein.
00:27:25: Das hatte ich auch schon so ein paar Mal angesprochen.
00:27:28: Also, das Gefühl zu haben, ich kann was bewegen.
00:27:32: sinnvoll was ich da tue und verbundenheit ist wenn man stabile beziehung hat also auch so eine gewisse soziale sicherheit die damit einher kommt und dass sich bei menschen so sein kann wie ich bin.
00:27:45: so das sind jetzt erstmal wahnsinnig viele verschiedene punkte.
00:27:49: um es nochmal zusammenzufassen ist es so dass unser weg sich Stimmig anfühlen muss.
00:27:56: Wir müssen das Gefühl haben, dass unser Handeln und Denken und Fühlen alles in eine Richtung geht.
00:28:01: Und das ist was, was ganz alltäglich passieren kann.
00:28:04: Also das muss nicht irgendwie an was Lautes geknüpft sein.
00:28:10: Das muss keine Ahnung, LinkedIn-Post sein mit den größten Erfolgen, die man irgendwie geschafft hat, sondern das kann auch einfach was... Ja, aber das ist auch so ein bisschen diese... Plattform, auf der das ja ganz viel getan wird, sondern Selbstverwirklichung kann auch was ganz Alltägliches sein.
00:28:27: Das muss nichts Großes sein.
00:28:29: Das kann auch einfach nur sein, wenn ich das Gefühl habe, der Weg, auf dem ich gerade bin, der fühlt sich richtig für mich an.
00:28:36: Das fühlt sich für mich stimmig an.
00:28:38: Und ja, dadurch, finde ich, nimmt das auch ein bisschen Druck, weil da einfach die... der Bezug zu einem selbst im Vordergrund steht und eben nicht die ganzen Einflussfaktoren von außen.
00:28:52: Also was ich auf jeden Fall aus dem rausnehme, was du jetzt gerade sagst, ist Selbstverwirklichung kann auch bedeuten, heute einfach mal nach Mittag auf der Couch zu liegen, weil ich da mit meinem Bedürfnis mitgehe beispielsweise nach Erholung.
00:29:08: Ja.
00:29:10: Und das geht doch innerlich total, wenn man so was hört, wäre ja der erste Impuls zu sagen, Selbstverwirklichung weiß ich jetzt nicht, aber du hast es ja mit deinen Bedürfnissen abgeglichen.
00:29:23: Und wenn dein Bedürfnis ist, sich auch zu erholen, weil du vielleicht total überarbeitet bist, dann bist du da auf dem... in Anführungsstrichen richtigen Weg zur Selbstverwirklichung, weil du auch den Bezug zu dir selbst hast.
00:29:40: Und das ist ja aber total konträr zu dem, was eigentlich auch in sozialen Medien oder in der Gesellschaft, in unserer Leistungsgesellschaft ja eigentlich propagiert wird.
00:29:51: Weil da ist ja Leistung oder Selbstverwirklichung immer so ein, wie wir es schon gesagt hatten, du musst was aus dir machen, du musst was leisten.
00:30:01: Also was ich ganz, ganz hervorragend finde, ist, dass wir, so scheint es mir zumindest, Selbstverwirklichung auf eine gesunde Weise entzaubern hier gerade.
00:30:11: Selbstverwirklichung bedeutet nämlich nicht, dieses tolle Projekt zu haben oder dieses wahnsinnig tolle Leben im Außen, sondern Selbstverwirklichung, so wie ich uns jetzt hier verstehe, bedeutet einfach erstmal mit dem zu sein, was ist, ich bin, also ich bin mir gar nicht sicher, ob es dann Ob dann das selbstverwirklichung so das richtige wort ist beziehungsweise wir kommen auf worauf kommen wir gerade?
00:30:34: es geht darum mit dem da zu sein was ist.
00:30:36: das ist wichtig und nicht irgendeinem Ideal bild hinterher zu rennen egal ob man sich das selber gesteckt hat oder ob einem das von außen gesagt wird so Sondern frage dich mal Wer bist du was entspricht eigentlich dir insgesamt?
00:30:54: und jetzt gerade und dann geh damit Das ist im Grunde die Aussage.
00:31:03: Definitiv.
00:31:05: Aber so wird ja tatsächlich auch Selbstverwirklichung, wenn wir mal so ein bisschen die Anfänge vielleicht betrachten, also der Begriff kam ja auch schon so in den... mit der humanistischen Psychologie auf.
00:31:19: Also, da haben ja Maaslo, haben wir ja gerade schon besprochen, mit der Bedürfnispyramide zum Beispiel, da war Selbstverwirklichung so ein bisschen oder wurde so definiert, dass es ein innerer Prozess ist, dass man danach lebt, dass man seine Potenziale entfaltet, dass man Zugang zu seiner Innenwelt hat und dass es auch mit Wachstum zu tun hat.
00:31:41: Weil, wenn ich den Bezug zu mir habe, dann Genau, kann intrinsische Motivation auch entstehen.
00:31:48: Und da war zum Beispiel in diesen Fünfziger, Sechziger in diesem Ursprung, war gar kein Leistungsfaktor mit dabei.
00:31:56: Das kam eigentlich erst so mit der neoliberalen Arbeitswelt in den Neunziger, also ab der Neunziger Jahre, dass da so eine Leistungskomponente dazu kam, dass man zwar machen sollte, was man liebt, aber effizient im besten Fall.
00:32:11: Deswegen, ja, ist... Denke ich dieser Begriff auch einem ganz starken Wandel unterlaufen.
00:32:17: Und was wir heute als Verständnis haben, hat eigentlich gar nicht mehr so viel zu tun, was eigentlich ursprünglich mit diesem Konstrukt gemeint war.
00:32:26: Und bei uns kam er dann auch so in den, ja, so zwei Tausend Zehnerjahren, würde ich sagen, mit Social Media, ja auch nochmal dieser extreme Vergleichsdruck mit dazu, der ja auch dafür gesorgt hat, dass viele Menschen ganz stark den Bezug zu sich selbst verloren haben, weil dieser Druck von außen so groß geworden ist.
00:32:50: Also im Grunde ist, wenn ich das jetzt mal übersetze, was du gerade sagst, dann ist es eine Kritik an dem neoliberalen Wirtschaftssystem und am Kapitalismus, wenn man so will, in Kombination mit Social Media oder beziehungsweise mindestens in Erklärung.
00:33:11: weshalb der Begriff der Selbstverwirklichung einen Deutschungswandel erfahren hat und eben verknüpft worden ist mit dem Leistungsparadigma.
00:33:23: Du musst viel leisten, um dich selber zu verwirklichen.
00:33:25: Eigentlich ist es aber gar nicht so.
00:33:26: Ich muss gar nicht viel leisten, um mich zu verwirklichen.
00:33:28: Ich muss mit mir verbunden sein.
00:33:30: Und vielleicht ist es einfach eine Erinnerung daran.
00:33:33: Wie funktioniert das für dich denn?
00:33:34: Also das würde mich auch total interessieren an der Stelle.
00:33:37: Wie machst du das?
00:33:40: Empfindest du viel Druck, dich zu verwirklichen?
00:33:45: Ja, um es ganz kurz und knapp zu beantworten, definitiv ja, weil auch ich mich überhaupt nicht von diesem Druck frei machen kann.
00:33:54: Ich würde sagen, dass das noch stärker war.
00:33:57: Wenn ich jetzt nochmal einige Jahre oder vielleicht ein Jahrzehnt zurückgehe, dann war das... ein ganz präsentes Thema bei mir, also dass ich immer dachte, oh Mann, ich muss allein schon den perfekten Studiengang finden, weil darauf baut ja alles auch letztendlich auf und dass ich dann den perfekten Job finden muss, wo ich mich selbst verwirklichen kann, weil ich habe ja jetzt diese Option und bin da auch oft mal so ein bisschen in diese Vergleichsfalle getappt, dass ich mich dann zum Beispiel an meine Eltern erinnert habe.
00:34:29: die ja da einfach gar nicht so viele Wahloptionen hatten und dass ich doch daraus jetzt das Beste machen müsste.
00:34:35: Und ich habe auch da Selbstverwirklichung eigentlich komplett mit Selbstoptimierung gleichgesetzt, weil es ging, wenn ich da jetzt so zurückblicke, bei mir eigentlich nie darum, auch so in den Zwanzigern den Weg zu mir selbst zu finden oder sowas.
00:34:53: Das war einfach nur ein reines optimieren, verbessern, Leistung steigern und auch im besten Fall so, dass es möglichst prestigeträchtig ist.
00:35:04: Also ich bin dann auch tatsächlich diesen Weg in Unternehmen gegangen, weil mich das immer so beeindruckt hat, wenn die Leute keine Ahnung, dann Führungskräfte sind.
00:35:17: Was habe ich gemacht?
00:35:18: Ich habe mich wirklich teilweise echt kaputt gearbeitet und als ich dann zur Abteilungsleiterin befördert wurde, habe ich gemerkt, okay, irgendwie gibt mir das gar nicht viel, weil das eigentlich gar nicht mein intrinsisches Ziel war.
00:35:36: Also es war eigentlich nicht das, was ich wirklich wollte, sondern was ich dachte zu müssen.
00:35:43: Und ja, ich finde, das entzaubert dann auch so ein bisschen diese Zielsetzung, die man sich da selbst gesetzt hat, weil man dann merkt, okay, das war... glaube ich von vornherein gar nicht unbedingt der Weg, den ich gehen wollte, aber ich dachte, dass es der Weg ist, den ich gehen müsste.
00:36:01: Und als ich dann angefangen habe, natürlich auch beruflich bedingt, mich nochmal ein bisschen umzuorientieren und mich dann eben auch mit diesen Definitionen auseinandergesetzt habe, hatte ich echt so einen Ahamoment, weil ich mir dachte, okay, Selbstverwirklichung ist ja was völlig anderes und habe dann auch gepaart mit einer neuen Lebensphase, weil ich dann Mutter wurde, auch viel Zeit und Raum gehabt, mal ein bisschen in mich zu gehen und mir zu überlegen, wer möchte ich sein?
00:36:33: So, es kommt jetzt eine neue Rolle mit dazu, wer möchte ich denn als Person sein und wie gestaltet sich dann vielleicht mein Leben in der Zukunft?
00:36:43: und was ist mir Was ist mir wichtig?
00:36:45: Und ich würde sagen, per damaliger Definition, als ich dachte, es wäre Selbstoptimierung, dachte ich, ja klar, habe ich mich selbst verwirklicht.
00:36:55: Ich habe ja mein Ziel erreicht.
00:36:56: Ich wurde Führungskraft, Haken dran.
00:37:00: Würde ich jetzt beantworten, nein, das war was anderes.
00:37:03: Ich habe jetzt erst zur Selbstverwirklichung gefunden bzw.
00:37:06: befinde mich in diesem Prozess, wo ich auch so ein bisschen wieder diese, ja, die Innenwelt betrachten kann.
00:37:13: Und auch das gelingt mir nicht jeden Tag.
00:37:15: Das muss man auch dazu sagen, das ist mal besser und mal schlechter.
00:37:19: Je nachdem, wie hoch das Stresslevel vielleicht auch ist und wie viel Raum dafür ist.
00:37:23: Was ist dein Weg?
00:37:28: Den ich jetzt einschlage, meinst du?
00:37:30: Ja, also was ist dein Weg?
00:37:31: Du hast ja vorhin gesagt, du bist ein Weg gelaufen, der ja gar nicht deiner war.
00:37:34: Und ich frage, was ist dein Weg?
00:37:36: Mein Weg ist mehr zu lernen.
00:37:42: Ich bin da mittendrin gerade, wieder mehr meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
00:37:47: Also ja, so ein bisschen, das klingt fast ein bisschen pathetisch, aber wieder mich selbst wahrnehmen spüren.
00:37:55: Aber das ist es letztendlich.
00:37:56: Also einfach auch wieder ein Stück weit lernen, was ja, was meine Werte sind und was mir wichtig ist und zwar ganz unabhängig davon, was der äußere Druck sagt und dadurch, dass man ja auch Ich muss es immer wieder sagen, aber durch Social Media ja tagtäglich, leider, wenn man es denn zulässt, ja eine Dauerbeschallung hat, ist das manchmal gar nicht so einfach, immer wieder einen zu checken und zu fragen, okay, bin ich gerade ganz stark beeinflusst oder ist es wirklich was, was ich möchte?
00:38:27: Und das fängt zum Beispiel schon an, was kannst du wieder aus der persönlichen Brille erzählen.
00:38:33: Kehrarbeit, sich einfach zu fragen, wann möchte ich wieder in den Job einsteigen?
00:38:38: Möchte ich vielleicht länger in Elternzeit bleiben?
00:38:41: Und auch da kriegst du wahnsinnig viele Meinungen und Möglichkeiten von außen angezeigt durch Social Media und so weiter und sich alleine bei so einer in Anführungsstrichen einfachen Fragestellung zu fragen, was, was möchte ich, was ist mein Bedürfnis und wie lässt sich das auch anhand der äußeren Faktoren umsetzen.
00:39:03: Das zählt natürlich auch da stark mit rein.
00:39:06: Und ja, deswegen ist mein Weg Bedürfnisse klarer wahrnehmen und das gerne auch täglich, also täglich einchecken bei mir selbst und dann auch es schaffen sich häufige abzugrenzen.
00:39:21: Und das ist manchmal gar nicht so einfach, weil Ja, auch man da in sehr stark gelernte Muster zurückfällt und das ist so mein Bereich, in dem ich mich gerne, jetzt wollte ich schon sagen, optimieren möchte.
00:39:39: Guck mal, man fällt sogar so, tabt sogar so in diese Falle.
00:39:42: Wenn es doch Entwicklung.
00:39:43: Ja, mich entwickeln möchte, genau.
00:39:46: Und sehr stolz auf mich bin, wenn ich das dann auch im Alltäglichen und wenn es bei kleinen Themen ist, umsetzen kann.
00:39:54: Ja.
00:39:55: Was ist dein Weg, Leo?
00:39:59: Das ist eine spannende Frage und da ist auch vieles gerade, was noch nicht spruchreif ist.
00:40:10: Ich bin in einem guten Kontakt mit mir selber und deswegen weiß ich, dass ich das auch beschützen darf.
00:40:17: Es sind Dinge in Bewegung, die ich gerade noch nicht genau von ihrer Konsequenz her absehen kann.
00:40:24: Und ich möchte mir für diesen Prozess gerne den notwendigen Raum und die Zeit geben, um da ohne Druck von außen drauf zu schauen.
00:40:34: Ich weiß, dass Dinge im Internet zu sagen, sobald man sie dort sagt, sind sie nicht mehr nur Deins.
00:40:43: Ich unterscheide gerne zwischen persönlich und privat.
00:40:46: Ich bin in diesem Podcast so persönlich.
00:40:49: wie es geht, um eine persönliche Atmosphäre herzustellen.
00:40:52: Alles, was ich im Internet sage, ist aber nicht mehr privat.
00:40:55: Daher weiß ich hier ziemlich genau, wo ich die Grenze setze und manchmal bin ich und das ist fluide.
00:41:03: Und jetzt gerade, weil Dinge in Bewegung sind und ich mir das in Ruhe anschauen möchte, sage ich hier, das muss ich anschauen.
00:41:12: Mein Weg ist gerade... einmal von oben drauf zu schauen, dann eine Entscheidung zu treffen und dann da mitzugehen und das vielleicht auch zu kommunizieren oder nicht.
00:41:22: Aber genau, so viel ist vielleicht gerade mein Weg.
00:41:28: Spannend, aber das fühlt es, also hört man ja auch raus, dass du dann... einen stimmigen Weg für dich auch gefunden hast, der sich richtig anfühlt und das ist ja manchmal auch gar nicht so einfach in der Praxis umzusetzen.
00:41:41: Also alleine sich werden es ja schon ein paar mal gesagt, diesen Raum zu schaffen, mal von außen drauf zu gucken.
00:41:47: Das geht manchmal im Alltag gar nicht so wirklich, weil man dann in diesen Funktionsmodus gerät und ja, dann Ich meine zwischen Arbeit und allem, was dann privat anfällt, sich irgendwie von außen drauf zu gucken, das kann schon sehr herausfordernd sein, sich da bewusst
00:42:05: vormzuschaffen.
00:42:07: Ja, auf jeden Fall und ich finde es insofern auch interessant, so beispielsweise welche Richtung dieses Gespräch jetzt hier nimmt oder genommen hat, denn... Wir unterhalten uns hier ja einfach auch nur als zwei Menschen, die ja natürlich auch ihre Fragen und ihre Themen und ihre Struggles haben.
00:42:22: Und das ist wichtig, das auch so zu betonen.
00:42:25: Das ist natürlich jetzt keine, auch wenn beispielsweise draufsteht, das ist ein Interview und ja, du bist Wirtschaftspsychologin, total cool.
00:42:32: Aber wir haben alle unsere Themen so.
00:42:34: Und das ist glaube ich ein wichtiger Punkt, den man einfach auch senden kann.
00:42:41: Weil wie gelingt das denn?
00:42:44: Wie gelingt das denn, selber mit sich mehr in Verbindung zu sein und dafür Raum zu schaffen?
00:42:49: Das ist etwas, was man im... Also natürlich kann man das lernen.
00:42:52: Natürlich kann man für sich herausfinden, was funktioniert gut für mich und was funktioniert nicht so gut für mich.
00:42:59: Was will ich vielleicht eher so?
00:43:02: Ja, das muss man aber auch individuell machen.
00:43:05: Ich kann dir nicht vorkauen, was du willst.
00:43:07: Ich kann dich höchstens dabei anleiten, das herauszufinden.
00:43:10: Spoiler tue ich in der humans.io habe hier online ein Tasse, aber... Das ist einfach wichtig, vielleicht so hervorzuheben.
00:43:16: Und ich würde gerne, auch mit Blick auf die Zeit, dich fünf Dinge gleich mal fragen.
00:43:22: Jetzt habe ich dein Gesicht gerade gelesen.
00:43:24: Was wolltest du noch anmerken?
00:43:26: Ich wollte nur sagen, dass ich dir da sehr zustimme und das auch ganz, ganz wichtig finde, noch zu betonen, dass man sich von diesem Perfektionismus im besten Fall ein Stück weit lösen kann.
00:43:36: Und auch das klingt wieder total endgültig.
00:43:40: Aber das... Das beste Wissen über ein Thema.
00:43:43: Ich meine, du befasst dich da jeden Tag mit.
00:43:45: Ich mach das auch beruflich.
00:43:47: Wir sind da sehr aufgeklärt.
00:43:49: Und das ist auch der erste Weg, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
00:43:54: Deswegen toll, dass die Hörerinnen eingeschaltet haben und sich quasi auch da Wissen aneignen.
00:44:03: Nur das bewahrt einen nicht davor.
00:44:06: vielleicht auch mal einen Rückschritt zu machen.
00:44:08: Und da ist es einfach wichtig, sich vor Augen zu führen, es muss nicht perfekt sein.
00:44:17: Ich darf am nächsten Tag einfach weitermachen.
00:44:20: Selbst die Leute, die vom Fach sind, sind davor nicht gefallt, dass das ebenfalls passiert.
00:44:27: Das wollte ich noch hinzufügen.
00:44:30: Ja, also ich glaube, das ist ganz wichtig.
00:44:31: Perfekt muss niemand sein.
00:44:33: Wo viel Perfektionismus ist, ist auch immer viel Angst.
00:44:36: Und Angst darf man ins Gesicht schauen.
00:44:39: Dann wird sie ganz klein.
00:44:40: In der Regel.
00:44:41: Schön gesagt.
00:44:43: Das ist so.
00:44:45: Lass uns mal konkreter bleiben.
00:44:47: Ich mag das gerne.
00:44:49: Was sind denn so deine fünf Dinge, deine fünf Tipps und Tricks im Alltag für mehr Wohlbefinden?
00:44:54: Was machst du ganz konkret?
00:44:58: Also mir bewusst... Ja, Freiräume ist dann auch schon manchmal ein großer Begriff, weil das ist als Elternteil manchmal gar nicht so einfach, aber Abwechslung schaffen.
00:45:10: Also das kann einfach ein Szenariewächsel sein, sprich mal rausgehen, an die frische Luft gehen.
00:45:17: Gibt doch sowas, das nennt sich Waldbaden, also dass man sich wirklich einfach in den Wald begibt und die Natur auffasst und es kann total... Ja.
00:45:27: Total viel helfen.
00:45:28: Dann einfach einchecken, also einfach mal diesen Check-up zu machen.
00:45:35: Wie geht's mir gerade?
00:45:37: Also klingt total banal, aber dass ich echt versuche, im Alltag mir mal die Frage zu stellen, gerade alles gut bei dir, wie geht's dir?
00:45:46: Und dann kommen wir schon zum nächsten Punkt nicht nur zu fragen, wie geht's mir, sondern was brauchst du gerade?
00:45:53: Also auch da, ich habe es ja schon gesagt, dass ich... als großen punkt habe dass ich meine bedürfnisse noch mal stärker wahrnehmen möchte und mir auch da im alltag die zeit nehmen möchte nicht muss.
00:46:07: ich möchte mir diese zeit nehmen ja mich zu fragen was ich brauche ob es dann ich muss hier mal rausgehen ich brauche ein bisschen frische luft oder ich möchte mich sportlich betätigen.
00:46:18: das ist ja dann völlig egal.
00:46:19: genau.
00:46:19: und der nächste punkt ist Ja, körperlicher Ausgleich.
00:46:24: Also ich meine, es ist wahrscheinlich was, was viele sagen werden, aber sich auch sportlich zu betätigen, den Körper zu aktivieren.
00:46:32: Das ist ja total, total wichtig und total, also gleich ein Wahnsinnig stark aus.
00:46:40: Und das Letzte ist ja auch so diese soziale Komponente, den sozialen Akku so ein bisschen auffüllen.
00:46:47: Sei es jetzt... mit der Familie oder dann auch einfach sich mit Freunden zu treffen und in Austausch zu gehen.
00:46:54: Weil auch da ist es ja auch manchmal ganz befreiend, wie zu merken, dass andere auch ihre Themen haben und sich dagegen seitig aufzufangen.
00:47:03: Das kann einem ganz, ganz viel geben.
00:47:05: Ja, habe ich fünf gesagt?
00:47:07: Müssten ungefähr...
00:47:08: Du hast fünf gesagt?
00:47:09: Du hast fünf gesagt.
00:47:10: Ich habe nämlich mitgeschrieben.
00:47:11: Abwechslung, einschicken.
00:47:13: Was brauchst du?
00:47:14: Dich selber fragen nicht nur, wie geht's dir, sondern was brauchst du?
00:47:17: Körperlicher Ausgleich und soziale Aktivitäten.
00:47:20: Cool.
00:47:20: Das darf so banal sein, wie es nur geht, weil das ist im Endeffekt das Wichtige.
00:47:25: Solche Sachen, die nicht super krass auf irgendwelchen Metarebenen stattfinden, sondern die halt einfach handhabbar sind und anfassbar sind.
00:47:34: Und das finde ich so cool.
00:47:36: Menschen hier im Podcast zu fragen und der Hintergrund ist, ich erstelle seit einigen Wochen eine große, große Liste, wo ich das alle möglichen Podcast-Gäste frage und ich frage das aber auch alle Hörerinnen.
00:47:49: Also, wenn ihr Bock habt, an dieser Liste mitzuwirken, dann schreibt mir einfach eure drei bis fünf Tricks und Tipps für wohlbefinden im Alltag an.
00:47:56: Hallo at humansarehappy.org.
00:47:58: So könnt ihr selber Sachen auf diese Liste mit draufbringen und ich teile auch immer wieder die letzten Aspekte daraus regelmäßig im Humans Are Happy Newsletter.
00:48:09: Also falls ihr da gerne dran teilhaben wollt, da findet ihr auch immer die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Gespräche.
00:48:15: Gerne auf humansarehappy.org für den Newsletter anmelden.
00:48:19: Das könnt ihr da einmal mitbekommen.
00:48:23: Und liebe Laureen, ich würde gerne dich zum Abschluss jetzt nochmal zwei kurze Fragen fragen.
00:48:29: Bist du dafür bereit?
00:48:30: Ja, gerne.
00:48:33: Sehr, sehr gerne.
00:48:34: Wenn dein Leben ein Buch wäre, welchen Titel würde es tragen?
00:48:39: Oh Gott, das ist eine total schwierige Frage.
00:48:45: Es wird immer besser, glaube ich.
00:48:48: Also, das klingt furchtbar, oder?
00:48:51: Nein, das klingt toll.
00:48:52: Nein, aber das... Nee, also einfach nicht im Sinne von das der Startpunkt... furchtbar ist, sondern dass es immer Möglichkeiten gibt, sein Leben neu zu gestalten und dass jede Lebensphase immer neue Sachen für dich bereithält.
00:49:11: Wir haben ja jetzt schon gesprochen, auch die Dreißiger.
00:49:16: Du lernst dich immer besser selbst kennen.
00:49:20: findest den Kontakt wieder zu dir selbst und deswegen finde ich, es wird immer besser.
00:49:25: Auch so einen total schönen Zukunftsausblick, weil das für mich auch bedeutet, dass ich mich auf alles freuen kann, was da in der Zukunft noch auf mich wartet.
00:49:35: Schöne Haltung auf jeden Fall und ein schöner Buchtitel.
00:49:38: Vielen, vielen Dank dir.
00:49:40: Letzte Frage.
00:49:41: Über welchen Satz oder über welche Frage sollte jeder Mensch einmal nachdenken?
00:49:52: Ja, auch wenn es auch das wieder so ein bisschen banal klingt, aber diese Frage, was ist mir wichtig?
00:50:01: Das kam ja auch im Laufe des Gesprächs schon, das ein oder andere mal auf, ist einfach eine ganz, ganz wichtige Frage, um sich selbst kennenzulernen.
00:50:10: Und das ist auch was, was... nie final ist.
00:50:14: Also im besten Fall fragt man sich sehr, sehr regelmäßig, was ist mir wichtig, weil auch dann können wir, um den Bogen nochmal zu spannen, dieser Selbstverwirklichung näher kommen.
00:50:26: Ja, weil dadurch der Kontakt zu einem selbst entsteht.
00:50:33: Ja, der Selbstverwirklichung näher kommen, das bringt mich gerade nochmal auf einen Punkt, weil was, wo ich ja einfach viel drum kreise zurzeit ist, Ich kann eigentlich gar nicht meiner Selbstverwirklichung näher kommen.
00:50:48: Ich kann nur mir selber näher kommen.
00:50:50: Ja, das...
00:50:51: Weil ich bin schon da.
00:50:53: Ich bin immer so das, und damit meine ich nicht mal eine Rolle im Außen, sondern so die Essenz von dem, was ich bin.
00:51:02: Die ist schon vollkommen.
00:51:05: Die muss nicht noch verwirklicht werden.
00:51:07: Aber dann kann ich nur herzlichen Glückwunsch sagen, weil dann bist du jemand, der definitiv von sich behaupten kann, dass er sich selbst verwirklicht.
00:51:17: und ja, das ist ja, denke ich, ein Zustand, der total wünschenswert ist, dass man sagt, ich bin total bei mir und ja, das ist was, woran, was ja auch letztendlich, ich wollte eigentlich so ein bisschen weg von diesem Arbeitsgedanken, aber was ja auch immer ein Stück Arbeit beinhaltet, sprich, an sich zu arbeiten, nicht die Arbeit von außen, sondern die Arbeit an sich selbst und weil ganz einfach fliegt einem das ja leider auch nicht unbedingt zu.
00:51:46: Ich sag auch nicht, dass mir das immer gelingt.
00:51:48: Und ich wollte jetzt auch nicht, auch wenn ich gerade in der Ich-Perspektive gesprochen hab, sagen, dass das immer bei mir so ist, das zählt.
00:51:54: Und das ist ja das Tolle, das zählt ja auch für alle anderen.
00:51:56: Das zählt für dich und alle Menschen, die hier zuhören.
00:51:59: So, dein, deine Essenz, dein Selbst ist schon voll.
00:52:07: Du musst das nicht noch, also das, das ist nicht mangelhaft.
00:52:12: Und du musst es erst noch irgendwie durch irgendwas verbessern, optimieren oder verwirklichen.
00:52:20: Wir wollen immer in unserer Rolle im Außen das tun, ja.
00:52:24: Fair Point.
00:52:24: Und das ist auch wichtig, Ziele zu haben.
00:52:27: Aber das selbst ist schon da.
00:52:31: Ich finde, das ist ein wichtiger Punkt.
00:52:32: Nichts hinzufügen
00:52:33: müssen, sondern einfach sich selbst bewusster wahrnehmen.
00:52:37: Mehr ist es ja eigentlich am Ende gar nicht.
00:52:41: Danke für diese Überleitung.
00:52:42: Nichts hinzufügen müssen.
00:52:43: Nehme ich mir jetzt zu Herzen, wenn du möchtest, dann gehen die letzten Worte jetzt an dich.
00:52:49: Ja, also erst mal freue ich mich, dass wir diesen Thema heute so viel Aufmerksamkeit geben konnten.
00:52:56: Ich sehe das auch so ein bisschen als Aufklärung, weil ich glaube, dass mir so ein Podcast wahnsinnig geholfen hätte, wenn ich ja da früher aufgeklärt worden wäre, dass Selbstoptimierung und Selbstverwirklichung ein großer Unterschied bedeutet und dass ich auch genug bin, dass jeder genug ist und nicht nochmal was hinzufügen muss, was wir ja gerade besprochen hatten.
00:53:28: In diesem Sinne, danke für das Gespräch.
00:53:31: Ich danke dir auch.
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